Bilanz mit Fragezeichen Rücktritte beim DIW
14.12.2009, 13:23 UhrBeim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) tritt die Spitze des Kuratoriums zurück. Ein Zusammenhang mit der Kritik des Landesrechnungshofs besteht angeblich nicht.

Wissenschaft und Bilanzierung sind zwei Paar Stiefel: Im Bild erläutert DIW-Präsident Klaus Zimmermann (mitte) mit Kollegen die "Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung".
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Wie das Institut einen Bericht des "Handelsblatts" (Montag) bestätigte, gaben der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Holger Hatje, und sein Vize Tobias Weber ihre Ämter auf. Ihr Rückzug habe aber nichts mit den jüngsten Vorwürfen des Rechnungshofs zu tun, hieß es. Zudem habe der Controllingchef Rolf Pompe gekündigt.
Weber ist Chef des Fußmatten-Dienstleisters City Clean und hatte das Amt im Kuratorium keine vier Woche inne. Der Chef der Berliner Volksbank, Hatje, war gut ein Jahr Vorsitzender des Gremiums. Das Kuratorium hat die Funktion eines Aufsichts- und Verwaltungsrates. Es beruft und entlässt unter anderem die Vorstände des DIW.
Nach einem internen Bericht des Berliner Landesrechnungshofs soll es beim DIW Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung öffentlicher Gelder gegeben haben. Das Forschungsinstitut hatte am Freitag bestätigt, dass der Rechnungshof im vergangenen Sommer die Bücher des DIW routinemäßig geprüft habe.
Nach Informationen des "Handelsblatts" kritisieren die Buchprüfer den Wert von Dienstleistungen, die das DIW bei der rechtlich selbstständigen Abspaltung DIW DC in Washington einkaufte. Das DIW muss nun bis zum 4. Januar gegenüber der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Stellung nehmen.
Quelle: ntv.de, dpa