Der weltgrößte Aluminiumkonzern UC Rusal hat ein enttäuschendes Börsendebüt an der Hongkonger Börse hingelegt. Die Aktie des russischen Unternehmens fiel an ihrem ersten Handelstag um mehr als neun Prozent auf 9,81 Hongkong-Dollar.

Rusal nahm bei seinem Börsengang 2,2 Milliarden US-Dollar ein. Damit will der Aluminiumgigant einen Teil seiner Schulden zurückzahlen. Zu den Gläubigern des russischen Konzerns gehören unter anderen die staatlichen russischen Banken Sberbank und VEB. Rusal verkaufte 1,61 Milliarden Aktien zu je 10,80 Hongkong-Dollar. Mehr als 300 institutionelle Investoren griffen bei dem IPO zu.

Das einst vom russischen Milliardär Oleg Deripaska kontrollierte Unternehmen hat sich als erste nicht-asiatische Firma Hongkong für seinen Börsengang ausgesucht, weil der Konzern vor allem in China wächst. Experten gehen davon aus, dass der IPO weitere russische Rohstoffkonzerne an die chinesischen Aktienmärkte locken dürfte, die Kapital für milliardenschwere Produktionsvorhaben einnehmen wollen.

"In China herrscht ein Mangel an diversen wichtigen Rohstoffen. Für einen Börsengang in Hongkong könnten deshalb demnächst Ölfirmen in Frage kommen", sagte Fondsmanager Ewan Thompson von Neptun Emerging Markets. Bislang hatten russische Unternehmen vor allem London als Börse für eine Notierung im Ausland gewählt.

Der Alcoa-Konkurrent wagt auch den Sprung auf das Pariser Börsenparkett. Die französische Börsenaufsicht AMF hatte grünes Licht dafür gegeben.