Wirtschaft

Rohstoffe zu Geld machen Russen-Riesen lieben London

Der Markt ist offen: Russische Konzerne wollen sich mit Notierungen an der London Stock Exchange frisches Kapital besorgen.

Der Markt ist offen: Russische Konzerne wollen sich mit Notierungen an der London Stock Exchange frisches Kapital besorgen.

(Foto: REUTERS)

Russland ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht, vor allem wegen seines Rohstoffreichtums. Allerdings lassen sich immer mehr Konzerne auch außerhalb des Landes an Börsen listen: Die Unternehmen versprechen sich davon einen langfristig besseren Zugang zu den Kapitalmärkten. Hoch im Kurs steht vor allem die London Stock Exchange.

Wegen besserer Liquidität und einem höheren internationalen Ansehen stehen immer mehr russische Firmen vor dem Sprung aufs Londoner Börsenparkett. Der Stahlkonzern Evraz, der sich zu Teilen in den Händen des russischen Tycoons Roman Abramowitsch befindet, debütierte am Montag erfolgreich im Premium-Segment an der London Stock Exchange. Das Papier stieg am ersten Handelstag um fast 4 Prozent. Damit wurd der gesamte Konzern mit rund 4,4 Mrd. Pfund bewertet. Evraz könnte dadurch bald der Eintritt in den prestigeträchtigen FTSE-Index winken.

Neben dem Stahlunternehmen streben auch andere Rohstoffkonzerne aus Russland an die Londoner Börse, die eine breitere Aktionärsbasis sowie einen langfristig besseren Zugang zu den Kapitalmärkten verspricht. Erst in der vergangenen Woche startete Polymetal in den Handel. Jüngst kündigte Polyus Gold entsprechende Pläne an. Der Düngemittelkonzern Uralkali strebt 2012 eine vollständige Marktnotierung in London an.

Zu lasche Kriterien?

Zuletzt mehrten sich jedoch auch kritische Stimmen zu dem Ansturm russischer Firmen. Angesichts der Flut der Neuemissionen bemängelten Fachleute "zu lasche Vorgaben" für den Streubesitz und die Unternehmensführung. Bei Evraz kritisierte beispielsweise VTB-Analyst Igor Lebedinets den hohen Schuldenstand. Bei Veröffentlichung der Halbjahreszahlen meldete der Konzern Verbindlichkeiten in Höhe von 6 Mrd. Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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