Die Zukunft liegt in der Cloud SAP nennt kein Renditeziel
23.01.2013, 08:27 Uhr
Bei der Marge wird es schwammig: SAP.
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Die endgültigen Zahlen von SAP überraschen die Analysten nicht. Der Ausblick auf das laufende Jahr lässt auch viele Fragen offen. Klar ist, der Oracle-Konkurrent und größte Software-Konzern Europas setzt große Hoffnung auf den neu aufgebauten Cloud-Softwarebereich.
Europas größter Software-Entwickler SAP will sich auch im laufenden Jahr nicht von der widrigen Konjunktur aus dem Tritt bringen lassen. Die S oftware-Lizenz- und Wartungs-Erlöse legen 2013 ohne Sondereffekte bei konstanten Wechselkursen voraussichtlich um 11 bis 13 Prozent zu, wie der mit Oracle aus den USA konkurrierende Weltmarktführer für Unternehmens-Software in Aussicht stellte. 2012 hatten sich diese Erlöse auf 13,25 Mrd. Euro summiert und lagen damit 13 Prozent über Vorjahr. "Wir sind zuversichtlich, unser Wachstumstempo mit prozentual zweistelligen Zuwachsraten auch 2013 fortsetzen und zugleich unsere Profitabilität steigern zu können", sagte Finanzchef Werner Brandt.
Große Hoffnungen setzt SAP vor allem auf den mit milliardenschweren Zukäufen aufgebauten Geschäftsbereich Cloud-Software: Dieser werde voraussichtlich einen Umsatz von rund 750 Mio. Euro beisteuern, 2012 waren es 342 Mio. Euro. SAP hatte 2012 den unprofitablen Cloud-Software-Entwickler SuccessFactors sowie die Internet-Beschaffungsplattform Ariba erworben und dadurch allein gut 4800 neue Beschäftigte an Bord geholt. Weltweit stieg die Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr um knapp 8700 Mitarbeiter auf rund 65.000 Mitarbeiter.
Keine Rendite-Zielmarke
Die Investitionen in den Vertrieb und die neuen Geschäftsfelder, zu denen auch die Datenbank-Analyse-Software Hana gehört, ließen die Rendite bröckeln: Die operative Marge sank im vergangenen Jahr auf 31,9 Prozent von 33 Prozent im Vorjahr und entfernte sich damit von dem Mittelfristziel von 35 Prozent, das spätestens 2015 erreicht werden soll. Auf eine Rendite-Zielmarke für 2012 wollte sich Finanzchef Brandt nicht festlegen.
Der operative Gewinn werde im laufenden Jahr ohne Sondereffekte bei konstanten Wechselkursen auf 5,85 Mrd. bis 5,95 Mrd. Euro steigen, stellte er in Aussicht. 2012 hatte SAP 5,21 Mrd. Euro verdient. Die Geschäftszahlen für 2012 hatte SAP bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht.
Kursziel 62 Euro
Analysten sahen keine Überraschungen in den endgültigen Zahlen. Die Margen-Entwicklung würde er nicht überbewerten, da die Ausgaben in die neuen Produkte wie HANA und in die Cloud genauso notwendig wie die Investition in die Mitarbeiter sei, sagte DZ-Bank-Analyst Oliver Finger
Der Ausblick auf 2013 ist für den Analysten zweigeteilt. Auf der Umsatzseite treffe der Unternehmensausblick seine Schätzungen. Bei der Entwicklung des operativen Gewinns sei SAP allerdings sehr zurückhaltend. Dies stellt für Finger allerdings keine Überraschung dar, weil SAP weiter investieren dürfte. Die Aktie ist für den Analysten ein Kauf mit einem Kursziel von 62 Euro.
Quelle: ntv.de, rts/DJ