Muller spielt letzte Karte Saab ändert Strategie
05.12.2011, 16:37 UhrDas Veto des ehemaligen Mutterkonzerns General Motors zwingt den schwedischen Autobauer Saab im Kampf gegen den Konkurs zu einem Kurswechsel. Die chinesischen Unternehmen Pang Da soll nun ausscheiden und Youngman nur noch 19,9 Prozent der Anteile erhalten. Swedish Automobile von Victor Muller soll Merheitseigner bleiben.
Mit leerer Kasse und vor unmittelbar drohenden Konkursanträgen hat der Autohersteller Saab einen neuen Kurs zur eigenen Rettung eingeschlagen. Laut schwedischer Medien wird die geplante komplette Übernahme durch die beiden chinesischen Autounternehmen Youngman und Pang Da durch einen Teileinstieg aus China ersetzt.
Der bisherige Eigner Victor Muller und sein kleines Unternehmen Swedish Automobile sollen demnach Mehrheitseigner bleiben. Während der Auto-Großhändler Pang Da ganz ausscheidet, sind für den chinesischen Autohersteller Youngman nur noch 19,9 Prozent der Anteile vorgesehen. 29,9 Prozent würden an eine ebenfalls chinesische Bank gehen, hieß es weiter.
Muller habe damit "seine letzte Karte gespielt", meinte die Wirtschaftszeitung "Dagens Industri". Als Hintergrund für die neuen Pläne gilt die Weigerung des US-Konzerns General Motors (GM), Lizenzen für eigene Komponenten bei der Saab-Fertigung einem rein chinesischen Unternehmen zu überlassen. Ohne diese Lizenzen des früheren Saab-Eigners ist ein Start mit neuen Eignern unmöglich.
Im Stammwerk des schwedischen Autoherstellers in Trollhättan steht die Produktion seit April still. Wegen der bisher nicht ausgezahlten November-Löhne und -Gehälter drohen bis Ende dieser Woche neue Konkursanträge durch Gewerkschaften. Das Geld für die mehr als 3000 Beschäftigten könnte ausschließlich von Youngman kommen.
Als zusätzliche neue Hürde für Mullers Pläne gilt die Festnahme des bisher an der Saab-Finanzierung beteiligten russischen Finanziers Wladimir Antonow in London. Behörden in Litauen und Lettland werfen ihm die Ausplünderung einer Bank dort vor und verlangen seine Auslieferung.
Quelle: ntv.de, dpa