Zwangsverwalter sieht kein Land Saab mutiert zum Streitobjekt
21.10.2011, 17:17 UhrAller Durchhalteparolen zum Trotz: Der Pleitegeier kreist immer tiefer über dem schwedischen Autobauer Saab. Der Zwangsverwalter beantragt die Aufhebung des Gläubigerschutzes. Die chinesischen Investoren Pa Dang und Youngman wollen Saab ganz. Eigentümer Swedish Automobile lehnt das ab.
Der Zwangsverwalter von Saab, das Rechtsanwaltsbüro Lofalk, hat die Hoffnung auf einen erfolgreichen Umbau des angeschlagenen schwedischen Autobauers abgeschrieben. Er beantragte beim zuständigen Gericht in Vänersborg, den vor einem Monat gewährten Gläubigerschutz zu beenden. Als Grund gab er Geldmangel an.
Die beiden chinesischen Investoren Pang Da und Youngman, die 245 Millionen Euro in das vor der Pleite stehende Unternehmen pumpen sollten, wollten nämlich nicht mehr mit Saab zusammenarbeiten, sondern den Autobauer gleich selbst übernehmen. Das bestätigte Saab-Eigentümer Swedish Automobile und teilte gleichzeitig mit, das Angebot abgelehnt zu haben.
"Als Zwangsverwalter ist es meine Pflicht zu beantragen, dass der Gläubigerschutz aufgehoben wird", erklärte Lofalk. Das Gericht in Vänersborg soll am kommenden Donnerstag über den Antrag entscheiden. Sollte es den eigentlich noch zwei Monate geltenden Gläubigerschutz tatsächlich aufheben, müsste Saab seine ausstehenden Schulden bezahlen. Laut Swedish Automobile handelt es sich um 150 Millionen Euro. Die Bänder des Autobauers stehen seit April fast ununterbrochen still.
Anfang 2010 war Saab schon einmal vor dem Bankrott gerettet worden, als der niederländische Konzern Swedish Automobile das Unternehmen kaufte. Zuvor hatte es zum US-Konzern General Motors gehört.
Quelle: ntv.de, AFP