SMA Solar und Roth & Rau Satte Gewinne dank Solarboom
13.08.2010, 11:25 UhrConergy und Q-Cells machen es vor, SMA Solar und Roth & Rau ziehen nach und reiten auf der Welle des solaren Aufschwungs. Roth & Rau kehren in die schwarzen Zahlen zurück. SMA versechsfacht gar seinen Gewinn. Dennoch reagieren die Anleger unterschiedlich.

Die deutsche Solarindustrie boomt. Aber wie lange noch kann sie den Platz an der Sonne genießen?
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Solarboom Teil 2: Der Solarboom in Deutschland hat dem Wechselrichter-Produzenten SMA Solar im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis beschert. Der Gewinn versechsfachte sich binnen Jahresfrist: Operativ auf 219,9 Mio. Euro nach 35,0 Mio. Euro im Vorjahr, netto auf 158,2 Mio. Euro nach 26 Mio. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz schnellte auf 815,8 Mio. Euro von 247,1 Mio. Euro nach oben. "Das erste Halbjahr geht als das bisher erfolgreichste in die Unternehmensgeschichte ein", kommentierte Vorstandssprecher Günther Cramer die Zahlen. Neben Deutschland habe auch die Nachfrage im Ausland angezogen.
SMA Solar produziert Wechselrichter, die das Herzstück einer Solaranlage sind: Sie wandeln den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um. In dem Bereich ist das Unternehmen Weltmarktführer mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent .
Das Schwergewicht im TecDax mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 3 Mrd. Euro bekräftigte die für das gesamte Jahr bereits angehobene Prognose. Demnach peilt SMA einen Umsatz von 1,5 Mrd. bis 1,8 Mrd. Euro an (Vorjahr: 0,934 Mrd. Euro) und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 24 bis 27 Prozent. Das wäre im besten Falle ein Ebit von rund 486 Mio. Euro nach 228 Mio. Euro vor Jahresfrist.
Anleger reagieren unterschiedlich
Die Titel von SMA Solar an der Frankfurter Börse konnten von dem Zahlenwerk nicht profitieren. Der SMA-Solar-Kurs gab rund zwei Prozent nach. Besser machten es die Aktien von Roth & Rau. Die Papiere des auf Anlagen für die Solarbranche spezialisierten Maschinenbauers legten nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts fast zwei Prozent zu.
Orderbücher prall gefüllt
Die starke Nachfrage asiatischer Solarfirmen nach Anlagen von Roth & Rau haben dem Maschinenbauer die Orderbücher gefüllt. In den ersten sechs Monaten vervierfachte sich der Auftragseingang binnen Jahresfrist und erreichte mit 265,2 Mio. Euro das Volumen des Rekordjahres 2008, wie das Unternehmen mitteilte. Auch der Auftragsbestand inklusive eines Zukaufs erreichte mit 351 Mio. Euro nach 161,5 Mio. Euro eine Bestmarke. Konzernchef Dieter Roth erwartet eine Fortsetzung der Markterholung. Allein im Juli seien Bestellungen über 50 Mio. Euro eingegangen; zudem lägen Absichtserklärungen über 536 Mio. Euro vor.
Die Geschäfte des für die Solarindustrie produzierenden Maschinenbauers waren im vergangenen Jahr eingebrochen. Die allmähliche Erholung machte sich im zweiten Quartal 2010 bemerkbar. Der Firma gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Operativ summierte sich damit im ersten Halbjahr der operative Gewinn auf 6,1 Mio. Euro nach 12,0 Mio. Euro im Vorjahr. Netto blieben 6,6 Mio. Euro hängen. Vor Jahresfrist waren es 9,6 Mio. Euro. Der Umsatz erreichte in den ersten sechs Monaten 118,8 Mio. Euro. Er lag damit nur unwesentlich über dem Wert des Vorjahreszeitraums von 117 Mio. Euro. Der Auslandsanteil blieb ungewöhnlich hoch bei 91 Prozent.
Ziele bekräftigt
Für 2010 bekräftigte der Vorstand seine Ziele: Der Umsatz soll 285 Mio. Euro erreichen und damit deutlich über den 197,9 Mio. Euro aus dem Vorjahr liegen. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) wird auf maximal neun Prozent prognostiziert. Damit käme das Ebit auf rund 25 Mio. Euro nach 16,1 Mio. Euro im Jahr 2009.
Quelle: ntv.de, bad/rts