Wirtschaft

Für die Madoff-Opfer Schadenersatz aus der Schweiz

Die Opfer des verurteilten Milliardenbetrügers Bernard Madoff können sich wohl auf die ersten Schadenersatzzahlungen einstellen. Zahlen will eine Schweizer Bank. "Mindestens 470 Mio. Euro" sind als Entschädigung vorgesehen.

Bei Bernard Madoff gibt es keine zwei Meinungen.

Bei Bernard Madoff gibt es keine zwei Meinungen.

(Foto: REUTERS)

Die schweizerische Bank Union Bancaire Privée (UBP) will die Opfer des Milliardenbetrügers Bernard Madoff entschädigen. Im Gespräch ist eine Summe von bis zu 500 Mio. Dollar. Madoffs Konkursverwalter Irving Picard teilte mit, er habe mit der UBP sowie einer UBP-Filiale auf den Cayman-Inseln eine Vereinbarung unterzeichnet, die Entschädigungszahlungen von "mindestens 470 Mio. Dollar" vorsehe.

Der Betrag könne auf bis zu 500 Mio. Dollar erhöht werden, je nachdem, wie noch anhängige Gerichtsverfahren ausgingen. Die Vereinbarung muss noch von einem Konkursgericht in Manhattan genehmigt werden.

 

Am Sonntag hatte Picard mitgeteilt, er habe die britische Bank HSBC zu Schadenersatzzahlungen von mindestens 9 Mrd. Dollar verklagt. Das Geld soll ebenfalls Madoffs Opfern zufließen. In der Erklärung warf Picard der HSBC vor, Madoffs Milliardenbetrug ermöglicht zu haben, indem die Bank in Europa, der Karibik und Mittelamerika ein internationales Netzwerk von Anlegerfonds geschaffen, vermarktet und unterstützt habe. HSBC wies den Vorwurf jüngst als "gegenstandslos" zurück.

Ende November hatte Picard verkündet, er wolle die US-Bank JP Morgan Chase für den Schaden in Mithaftung nehmen und auf insgesamt 6,4 Mrd. Dollar Schadenersatz für die Opfer Madoffs verklagen.

Milliardenbetrug mit Schneeballsystem

Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden, nachdem er über Jahre hinweg mit Hilfe eines komplexen Systems tausende Anleger um geschätzte 65 Mrd. Dollar geprellt hatte. 2009 wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess hatte er gestanden, die ihm anvertrauten Summen niemals angelegt zu haben. Zu seinen Opfern zählten Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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