Woolworth wird zerlegt Schlecker bekommt Filialen
21.08.2009, 15:07 Uhr
Schlecker will bis zu 71 Woolworth-Filialen übernehmen.
(Foto: AP)
Das Bundeskartellamt legt der Drogeriemarktkette Schlecker bei ihren Plänen zur Übernahme von Filialen der insolventen Warenhauskette Woolworth keine Steine in den Weg. Die Pläne seien ohne Auflagen genehmigt worden, teilten die Wettbewerbshüter mit.
Schlecker will bis zu 71 Woolworth-Filialen übernehmen. Insolvenzverwalter Ottmar Hermann veräußert die kleineren Standorte der Warenhauskette in einem Bieterverfahren. 160 der ehemals 311 Filialen will er weiter betreiben. Dabei handelt es sich um die mittelgroßen Geschäfte, für die er wirtschaftliche Perspektiven sieht. Besonders kleine und besonders große Filialen sollen dagegen abgegeben werden.
Im Insolvenzverfahren will Hermann erreichen, dass die Mitarbeiter der abzugebenden Filialen neue Jobs bei den Käufern der Geschäfte finden. Woolworth hatte zum Zeitpunkt der Insolvenz rund 9300 Mitarbeiter, davon 400 in der Zentrale und 8900 in den Filialen. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter in den Filialen soll möglichst bei anderen Ketten Arbeit finden. Die andere Hälfte soll weitgehend in einer neuen Woolworth-Gesellschaft weiterbeschäftigt werden. Derzeit sind die Beschäftigten in einer Transfergesellschaft untergebracht.
Woolworth Deutschland hatte im April Insolvenz angemeldet. Zunehmende Konkurrenz und starke Umsatzrückgänge hatten die Discount- Warenhäuser in die Zahlungsunfähigkeit getrieben. Auch ein Sanierungskurs des britischen Finanzinvestors Argyll Partners, der im Oktober 2007 das operative Geschäft übernahm, half nicht.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts