Rekordverlust eingeflogen Schreckensjahr für Air France
19.05.2010, 21:48 Uhr
Das hatte sich Pierre Henri Hourgeon wohl auch anders vorgestellt: Misslungene Absicherungsgeschäfte bescheren Air France-KLM so hohe Verluste wie noch nie.
(Foto: Reuters)
Air France-KLM ist wegen der Wirtschaftskrise in schwere Turbulenzen geraten und hat den bisher schwersten Verlust verbucht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das bei Air France Ende März endet, flog der größte europäische Luftfahrtkonzern einen Betriebsverlust von rund 1,3 Mrd. Euro ein. Unter dem Strich stand sogar ein Fehlbetrag von 1,56 Mrd. Euro. Damit fiel das Minus fast doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, wo 811 Mio. Euro Miese in den Büchern standen. "Das Jahr 2009/10 wird für uns das "annus horribilis" (Schreckensjahr) bleiben", erklärte Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon. Auch der Umsatz brach um 15 Prozent auf 21 Mrd. Euro ein.
Für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 rechnet Air France-KLM mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis. Die durch die Vulkanaschewolke verursachten Kosten und alte Geschäfte zur Absicherung gegen hohe Treibstoffpreise sollen allerdings nicht eingerechnet werden. Die Luftraumsperrungen im Frühjahr werden das Betriebsergebnis nach ersten Schätzungen mit 160 Millionen Euro belasten. Unglückliche Geschäfte zur Absicherung gegen hohe Treibstoffpreise hatten Air France-KLM bereits im zurückliegenden Geschäftsjahr 637 Millionen Euro gekostet.
Neben den Kosten für Treibstoffgeschäfte trug vor allem der Frachtbereich zum negativen Betriebsergebnis bei. In dieser Sparte musste Air France-KLM einen Verlust von 436 Mio. Euro verbuchen. Lediglich in kleineren Geschäftsbereichen wie der Wartung - und Instandhaltung wurde noch ein positives Ergebnis erzielt.
Quelle: ntv.de, dpa