Spekulation mit Peso Shell wäscht Hände in Unschuld
27.01.2014, 12:15 Uhr
Argentiniens Peso hat im Vergleich zum US-Dollar massiv an Wert verloren.
(Foto: AP)
Die argentinische Regierung fährt schweres Geschütz gegen Shell auf. Der Ölriese soll einen "spekulativen Angriff" gegen den Peso gefahren haben. Sogar von Destabilisierung der Regierung in Buenos Aires ist die Rede.
Der Ölkonzern Shell hat den Vorwurf eines "spekulativen Angriffs" auf den argentinischen Peso zurückgewiesen. "Die Zentralbank war seit einer Woche über die Dollar-Käufe informiert, die Shell für seine Importgeschäfte und seine Kraftstoffexporte tätigen musste", sagte der Argentinien-Chef des britisch-niederländischen Konzerns, Juan José Aranguren, in Buenos Aires.
Er reagierte auf Vorwürfe des argentinischen Wirtschaftsministers Axel Kicillof. Dieser hatte am Freitag erklärt, Shell habe auf den Peso spekuliert, als die Regierung den Wechselkurs gelockert habe, um die nationale Währung abzuwerten.
"Es gab einen sehr starken spekulativen Angriff", sagte Kicillof dem Sender Radio Continental. Shell habe 3,5 Millionen Dollar nachgefragt und einen Wechselkurs von 8,40 Peso geboten, obwohl 7,20 Peso möglich gewesen wären. Es sei versucht worden, die Regierung zu destabilisieren.
Peso-Kurs im freien Fall
Die argentinische Regierung hatte am Freitag zudem die Lockerung der seit 2011 geltenden Devisenkontrollen ab dieser Woche angekündigt. Gleichzeitig erklärte sie, die Abwertung des Peso um 14 Prozent entspreche der Strategie der Regierung im Rahmen ihrer Geldpolitik.
Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner hatte zu Beginn ihrer zweiten Amtszeit 2011 strenge Devisenkontrollen eingeführt, um eine weitere Flucht ihrer Landsleute in den Dollar zu stoppen. Die Verringerung der Devisenreserven von 52 auf 29 Milliarden Dollar binnen drei Jahren und die Inflation sind die Hauptsorgen der argentinischen Regierung.
Der Peso hat seit Anfang Januar 18 Prozent an Wert verloren. Die jährliche Inflation liegt seit sechs Jahren über 20 Prozent.
Quelle: ntv.de, wne/AFP