Wirtschaft

"Gesicht von Rassismus" Siemens-Boss attackiert Trump

Beim Abendessen in Davos war von Rassismus und Ausgrenzung keine Rede, sondern nur von der Steuerreform und neuen Jobs.

Beim Abendessen in Davos war von Rassismus und Ausgrenzung keine Rede, sondern nur von der Steuerreform und neuen Jobs.

(Foto: dpa)

Vergangenes Jahr erntet der Siemens-Boss heftige Kritik, weil er Trump bei einem Abendessen in Davos lobt und ihm neue Jobs in den USA verspricht. Nun bezeichnet Kaeser den Präsidenten als "Gesicht von Rassismus und Ausgrenzung".

Siemens-Chef Joe Kaeser hat den amerikanischen Präsidenten auf Twitter scharf attackiert. Kaeser schrieb, Donald Trump werde zu einem "Gesicht von Rassismus und Ausgrenzung". Diese Entwicklung im wichtigsten politischen Amt der Welt bedrücke ihn, denn er selbst habe in den USA "Freiheit, Toleranz und Offenheit erfahren", als er dort gelebt habe.

Kaeser reagierte mit seinem Statement auf Trumps wiederholte Attacken gegen demokratische Oppositionsabgeordnete, denen er unter Hinweis auf ihren Migrationshintergrund empfahl, in "ihre Länder" zurückzugehen. Trumps Auslassungen auf Twitter, die er bei mehreren Gelegenheiten wiederholte, hatten eine Welle der Empörung ausgelöst. Bei einer Wahlkampfveranstaltung hatten Trumps Anhänger in Sprechchören "Schickt sie zurück!" gerufen.  

Während in den USA Wirtschaftsführer bereits häufiger klar gegen Trumps rassistische Rhetorik Stellung bezogen haben, sind derartig deutliche politische Äußerungen für deutsche Manager eher ungewöhnlich. Kaeser hat sich einerseits mehrfach auf seinem Twitterkanal politisch positioniert - vor allem gegen Ausländerfeindlichkeit und die AfD in Deutschland. Deswegen hatte der Siemenschef auch Kritik und Hass in den sozialen Medien geerntet und auch eine Morddrohung erhalten, wie er jüngst öffentlich gemacht hatte.

Anderseits war Kaeser vorgehalten worden, gerade gegenüber Trump eingeknickt zu sein. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im vergangenen Jahr hatte Kaeser, den US-Präsidenten ausdrücklich gelobt und die Schaffung neuer Stellen in den USA versprochen.

Quelle: ntv.de, mbo

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