Rückenwind aus den USA Siemens baut ersten US-Offshore-Park
23.12.2013, 17:21 Uhr
Siemens soll in den USA einen Offshore-Park errichten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Erstmals wird in den USA ein Windpark vor der Küste errichtet. Den Zuschlag für das Milliardenprojekt zieht Siemens an Land. Für den zuletzt gebeutelten Technologiekonzern ist es der dritte Erfolg der Sparte in kurzer Zeit.
Der Technologiekonzern Siemens darf sich kurz vor Weihnachten über einen neuen Großauftrag für Windturbinen aus den USA freuen. Der Konzern soll mit seinen Anlagen den ersten großen Windpark vor der US-Küste bestücken. Allerdings ist die Finanzierung des Projekts noch nicht sicher und Anwohner laufen Sturm gegen das Vorhaben.
Siemens habe mit dem Windpark-Betreiber Cape Wind einen Liefer- und Servicevertrag unterzeichnet, teilte der Münchener Konzern mit. Die Vereinbarung, deren Wert Branchenkenner auf annähernd eine Milliarde Dollar (730 Millionen Euro) schätzen, wird den Angaben zufolge im nächsten Jahr wirksam. Früheren Medienberichten zufolge beträgt das Investitionsvolumen sogar 2,6 Milliarden Dollar. Geht alles glatt, fließt 2016 der erste Strom. 130 Windanlagen sollen am Ende eine Leistung von 468 Megawatt produzieren. Bislang seien 101 Turbinen geordert und für weitere 29 eine Option vereinbart. Das Windkraftwerk wurde seit 2001 geplant und erhielt erst vor einem Jahr die staatlichen Genehmigungen. Es liegt an der Nordostküste von Massachusetts, 20 Kilometer vor der Insel Nantucket.
Schlüsselmarkt für Siemens
Die Planungen für das Projekt Cape Wind laufen seit zwölf Jahren. Der Windpark soll vor der Küste des Bundesstaates Massachusetts entstehen, in der beliebten Ferienregion um die Halbinsel Cape Cod sowie die Inseln Martha's Vineyard und Nantucket.
"Die USA sind ein Schlüsselmarkt für Siemens", sagte der zuständige Vorstand Michael Süß. Nach Angaben eines Sprechers wäre das Unternehmen auch bereit, zusammen mit anderen Geldgebern in den Windpark zu investieren. Siemens hatte in den vergangenen Tagen aus den USA bereits einen Großauftrag für Windanlagen an Land als auch für ein Gas-und-Dampf-Kraftwerk erhalten.
Mit dem Windpark hat Siemens in den vergangenen Tagen den dritten Großauftrag in den USA gewonnen. Neben einem Kraftwerksauftrag über 400 Millionen Dollar meldeten die Münchener eine Rekordbestellung über 448 Windanlagen für einen Windpark mit einer Gesamtleistung von 1.050 Megawatt im US-Bundesstaat Iowa. "Die USA sind ein Schlüsselmarkt für Siemens", sagte Vorstandsmitglied Michael Süß.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/DJ