Griechen-Krise belastet Societe Generale blutet
08.11.2011, 08:03 UhrFrankreichs zweitgrößter Bank Societe Generale wird ihr großes Engagement in Griechenland zum Verhängnis. Das Geldinstitut muss Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen um mehr als 30 Prozent vornehmen und verzeichnet dementsprechend einen Gewinneinbruch. Die Dividende für dieses Jahr wird gestrichen.
Die Schuldenkrise Griechenlands hat Frankreichs zweitgrößter Bank Societe Generale einen überraschend starken Gewinneinbruch eingebrockt. Im vergangenen Quartal rutschte der Gewinn unter anderem wegen Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen um mehr als 30 Prozent auf 622 Millionen Euro ab. Analysten hatten im Schnitt 858 Millionen erwartet.
Das Management kündigte an, die Dividende für 2011 zu streichen, um die Kapitalbasis der Bank zu stärken. Dazu sollen früheren Angaben zufolge auch Geschäftsverkäufe beitragen. Den eigenen Kapitalbedarf bezifferte Societe Generale nun auf 2,1 Milliarden Euro. Dieser solle aus eigenen Mitteln aufgebracht werden.
Das Geldinstitut schrieb eigenen Angaben zufolge 60 Prozent auf griechische Staatsschulden ab und damit mehr als die im EU-Rettungsplan für das Land vorgesehenen 50 Prozent. Die Vorsteuerbelastung daraus lag bei 333 Millionen Euro. Die Einnahmen legten im dritten Quartal dagegen um 3,2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu.
Die Kernkapitalquote Tier 1 lag Ende September bei 9,5 Prozent. Um das Konzernkapital weiter zu stärken, kündigte die Societe Generale an, keine Dividende für 2011 ausschütten zu wollen. Damit sieht sich das Institut in der Lage, die Vorgaben der Europäischen Bankenaufsicht EBA bis Mitte 2012 zu erfüllen und bis Ende 2013 nach Basel-III-Vorgaben eine Kernkapitalquote von deutlich über 9 Prozent auszuweisen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ