Wirtschaft

Abschied von der Sonne Kaliforniens Solar Millenium gibt US-Markt auf

Gleichmäßig gekrümmte Spiegel bündeln das Licht.

Gleichmäßig gekrümmte Spiegel bündeln das Licht.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit der Kraft der Sonne wollte das Unternehmen den Energiemarkt der Vereinigten Staaten umkrempeln. Jetzt muss sich Solar Millenium von seinen Ambitionen in den USA verabschieden. Spektakuläre Projekte wie der Desertec-Prototyp in Blythe sollen nun ohne Mithilfe der Deutschen entstehen.

Der deutsche Kraftwerksentwickler Solar Millennium zieht sich aus seinem US-Geschäft zurück und überlässt Konkurrent Solarhybrid das Feld. Solarhybrid will nun sämtliche US-Projektgesellschaften von Solar Millennium mit geplanten Kapazitäten von 2,25 Gigawatt übernehmen. Dazu gehört auch das einstige Vorzeigeprojekt im kalifornischen Blythe. Dort wollte Milliarden-Summen ursprünglich den größten Solarkraftwerksstandort der Welt errichten.

Eröffnung in Fuentes de Andalucia: Das Projekt "Gemasolar" setzt auf lenkbare Spiegel statt auf Parabolrinnen.

Eröffnung in Fuentes de Andalucia: Das Projekt "Gemasolar" setzt auf lenkbare Spiegel statt auf Parabolrinnen.

(Foto: REUTERS)

Der Kauf stehe unter dem Vorbehalt des endgültigen Abschlusses einer bereits fortgeschrittenen Unternehmensbewertung, der sogenannten "Due Dilligence"-Prüfung. Eine erste Kaufpreiszahlung sei am 4. Oktober geflossen, hieß es. Zu Details der Vereinbarungen sei allerdings Stillschweigen vereinbart worden.

Der in die Verlustzone geratene deutsche Solar-Konzern Solar Millennium hatte bereits im August eine technologische Kehrtwende bei seinen US-Vorhaben eingeläutet. Statt milliardenschwerer solarthermischer Großkraftwerke sollten in Kalifornien und Nevada nun kleinere Photovoltaik-Anlagen gebaut werden. Zur Begründung hieß es, nach dem Preisverfall bei Solarmodulen sei die Nachfrage in den USA nach Photovoltaik stärker als nach Solarthermie.

Ursprünglich sollte in Blythe die Pilotanlage für das Wüstenstromprojekt Desertec entstehen. Auf einer Fläche von 24 Quadratkilometern sollten in den kommenden Jahren vier solarthermische Parabolrinnenkraftwerke mit jeweils 242 Megawatt gebaut werden. Sie gelten als deutlich effizienter als Photovoltaik-Anlagen, unter anderem weil die durch Sonneneinstrahlung erzeugte Wärme in unterirdischen Salzwassertanks gespeichert werden kann.

Die Pläne in den USA und die Aussicht auf sprudelnde Einnahmen hatten seinerzeit den Börsenkurs von Solar Millennium beflügelt.

Quelle: ntv.de, rts

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