Die Scheichs sollen es richten Solarworld hofft auf Hilfe aus Katar
02.05.2013, 16:44 Uhr
Katar hat Sonne und Wolkenkratzer: Solarenergie wäre die logische Schlussfolgerung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach dem mit den Gläubigern vereinbarten Schuldenschnitt bastelt Solarworld bereits an der unternehmerischen Zukunft - und die liegt in Katar. Der Einstieg eines dortigen Partners ist geplant. Auf der bevorstehenden außerordentlichen Hauptversammlung soll es weitere Details geben.
Das angeschlagene Solarunternehmen Solarworld setzt bei seiner Sanierung auf den Einstieg eines Investors aus Katar. "Die Höhe der potenziellen Beteiligung werden wir auf der außerordentlichen Hauptversammlung veröffentlichen", sagte Vorstandschef Frank Asbeck. Kreisen zufolge ist der Solarworld-Partner Qatar Solar Technologies bereit, sich mit einer Minderheit an dem Bonner Unternehmen zu beteiligen. Auch der Vorstand werde seinen Anteil zur Rettung von Solarworld beisteuern, sagte Asbeck. "Der Forderung der Aktionärsschützer, dass sich das Management beteiligt, werden wir sicher Rechnung tragen." Er rechne damit, dass im Herbst alle Kapitalmaßnahmen unter Dach und Fach sind.
Anleger werden hellhörig
Die Solarworld-Aktie, die bis zum Nachmittag neun Prozent im Minus notierte, drehte nach den Äußerungen Asbecks kurzzeitig ins Plus. Asbecks Beteiligung an Solarworld wird durch den zur Sanierung geplanten Kapitalschnitt von 28 auf rund 1,4 Prozent fallen. Er sei aber bereit, noch einmal frisches Geld in die Hand zunehmen, hieß es in den Kreisen.
Die Mehrheit an Solarworld dürften künftig die Gläubiger halten, Hedgefonds und Banken-Treuhänder. Sie sollen 60 Prozent der Solarworld-Schulden in Aktien tauschen (Debt-to-Equity-Swap). Solarworld hatte sich nach monatelangen Verhandlungen mit dem größten Teil seiner Gläubiger geeinigt.
Zunehmender Preisdruck und harte Konkurrenz aus China hatten das einstige Vorzeigeunternehmen der deutschen Solarbranche stark geschwächt. Ein hoher dreistelliger Millionenverlust im vergangenen Jahr - nach vorläufigen Zahlen - war die Folge. Ein Schuldenstand von mehr als 1 Mrd. Euro und ein immer mehr schrumpfendes Grundkapital spitzten die Situation für das Unternehmen jüngst noch zu, der Aktienkurs brach mehrfach deutlich ein. Erst der Schuldenschnitt mit de Gläubigern sorgte wieder für etwas Ruhe.
Quelle: ntv.de, bad/rts