Konzentration bei Rohstoffen Stahlindustrie schlägt Alarm
06.06.2009, 13:37 UhrDie deutsche Stahlindustrie sieht mit Sorge einer möglichen Zusammenlegung des Eisenerzgeschäfts der beiden Bergbaugiganten BHP Billiton und Rio Tinto entgegen. Die Branche fürchtet eine weitere Verschärfung der Einkaufssituation.
Die deutsche Stahlindustrie sieht mit Sorge einer möglichen Zusammenlegung des Eisenerzgeschäfts der beiden Bergbaugiganten BHP Billiton und Rio Tinto entgegen. "Sie würde die schwierige Einkaufssituation für die Stahlindustrie weiter verschärfen", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, dem "Spiegel".
Danach würden nur noch zwei Akteure, das neue Joint Venture sowie der brasilianische Konzern Vale, etwa zwei Drittel des Weltmarkts beherrschen. Zum Vergleich: Die OPEC mit ihren zwölf Mitgliedsländern kontrolliert nur gut 40 Prozent des Ölmarkts. "Eine derartige Marktdominanz ließe praktisch kaum noch Spielraum bei zukünftigen Verhandlungen zu", warnt Kerkhoff. Bereits in den vergangenen Jahren hätten die Rohstoffriesen gegenüber der Stahlindustrie Preiserhöhungen von jährlich bis zu 85 Prozent durchsetzen können.
Die beiden Rohstoffkonzerne hatten das gemeinsame Vorgehen am Freitag bekanntgegeben, nachdem der Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Chinalco bei Rio Tinto geplatzt war.
Quelle: ntv.de, dpa