Wirtschaft

Kaffeekette drängt nach Deutschland Starbucks plant Filial-Offensive

"Verdoppeln oder verdreifachen": Howard Schultz.

"Verdoppeln oder verdreifachen": Howard Schultz.

(Foto: REUTERS)

Howard Schultz will die Marke Starbucks fest im deutschen Stadtbild verankern: Mit der Energie eines weltweit aktiven Konzerns drängt die Kaffeehauskette in einen ebenso lukrativen wie schwierigen Markt. In den kommenden Jahren soll die Zahl der Filialen in Deutschland drastisch steigen. Strategische Allianzen mit lokalen Bäckern sollen die Deutschen vom typischen Starbucks-Geschmack überzeugen.

Die Kaffeehaus-Kette Starbucks will das Geschäft in Deutschland deutlich ausweiten und die Zahl der Cafés kräftig steigern.

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(Foto: REUTERS)

In den nächsten Jahren solle sich die Anzahl der deutschen Filialen von derzeit 150 "verdoppeln oder verdreifachen", sagte der Vorstandschef der weltgrößten Kaffeehaus-Kette, Howard Schultz, dem "Handelsblatt". Zudem erwägt der Manager, Backwaren von lokalen Bäckereien in den Cafés zu verkaufen und weitere Speisen anzubieten, die dem deutschen Geschmack entsprechen. Starbucks arbeite dazu gerade mit mehreren Unternehmen zusammen.

Auch in anderen Märkten hat die Kette ihr Angebot bereits den länderspezifischen Vorlieben angepasst, zum Beispiel in China. "Dort sind die Speisen weniger süß, und die Portionen sind kleiner", sagte Schultz.

Weniger Starbucks als in Manhattan

In Deutschland hat sich Starbucks bislang eher schwergetan. 150 Cafés sind im Vergleich zu den weltweit 17.000 nicht viel. Allein in Manhattan gibt es mehr als 180 Filialen. Doch angesichts der Krise in Europa ist der deutsche Konsument attraktiver geworden: "Wir haben Cafés in ganz Europa, und wir beobachten genau die Risse, die gerade im Verbrauchervertrauen entstehen", sagte der Starbucks-Chef.

Schultz hatte in diesem Jahr angekündigt, das Unternehmen zu einem Lebensmittelkonzern umbauen zu wollen und zugleich einen starken Expansionskurs in Aussicht gestellt.

Hunger auf Übernahmen

"Wir interessieren uns für den Bereich Gesundheit und Wellness. Und ich glaube, es ist nicht außer Frage, dass Starbucks eine Übernahme wagen könnte", sagte Schultz. Das Unternehmen habe zwei Milliarden Dollar an Barreserven und keine Schulden. "Wir schauen uns derzeit um. Es gibt viele Möglichkeiten."

Starbucks hatte zuletzt Rekordzahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg im dritten Geschäftsquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar, der Gewinn verbesserte sich um 34 Prozent auf unterm Strich 279 Mio. Dollar.

Quelle: ntv.de, dpa

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