Wirtschaft

Preisgefälle beim Trinkwasser Statistiker beäugen Wasserpreise

Kaltes, klares Wasser: Aus dem Wasserhahn kommt in Deutschland das mit Abstand am besten kontrollierte Lebensmittel.

Kaltes, klares Wasser: Aus dem Wasserhahn kommt in Deutschland das mit Abstand am besten kontrollierte Lebensmittel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wasser ist lebenswichtig - und in Deutschland fast so selbstverständlich wie Meinungsfreiheit und saubere Luft zum Atmen. Doch ein genauer Blick auf die Abrechnung zeigt: Je nach Wohnort müssen die Deutschen höchst unterschiedliche Summen bezahlen.

Der Preis für 1000 Liter Trinkwasser liegt in Deutschland im Schnitt bei 1,69 Euro. Dabei zahlen die Bundesbürger allerdings höchst unterschiedliche Preise. Je nach Region gibt es beträchtliche Unterschiede, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Anlässlich des "Weltwassertages" am 22. März haben die Statistiker eine genaue Übersicht zu den Trinkwasserentgelten in Deutschland erstellt. Am günstigsten war Trinkwasser im vergangenen Jahr demnach in Niedersachsen, wo 1,23 Euro für 1000 Liter bezahlt werden mussten.

Am teuersten war Wasser in Berlin mit 2,17 Euro für den Kubikmeter (1000 Liter). Hier hat das Bundeskartellamt jedoch eine Preissenkung erzwungen, was den Preis im laufenden Jahr auf 1,81 Euro fallen lässt. Damit zahlen die Berliner immer noch deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt.

Mini-Grundgebühr in Berlin

Insgesamt geht der Trend deutlich nach oben: Der durchschnittliche Preis sei von 2005 bis 2013 um acht Prozent gestiegen, teilte das Bundesamt mit. Die jährliche Grundgebühr, für die die Beamten ebenfalls eine Übersicht nach Bundesländern vorstellten, kletterte in diesem Zeitraum sogar um fast 19 Prozent.

Im Schnitt waren zum Stichtag 1. Januar 2013 im Bundesdurchschnitt 70,98 Euro an Grundgebühr für Trinkwasser fällig. Auch hier gibt es allerdings erhebliche regionale Unterschiede: Berlin, das den höchsten Wasserpreis hat, verlangt mit 17,85 Euro die niedrigsten Grundgebühren. Die höchste Grundgebühr hat Thüringen mit 126,07 Euro.

Die Kosten der Versorgung

Die Trinkwasserversorgung liegt in Deutschland in der Hand der Kommunen, die dafür kostendeckende Entgelte verlangen. Die stark unterschiedlichen Preise erklären die Statistiker unter anderem mit geologischen Verhältnissen - etwa, wie lang die Transportwege für das Wasser sind - und den Sanierungskosten für das Leitungssystem.

"Neben topografischen und geologischen Verhältnissen beeinflussen zum Beispiel auch die Siedlungsstruktur und die Sanierungsrate der Versorgungsleitungen die Entgelte für Trinkwasser", heißt es beim Bundesamt zur Erklärung.

Ein Durchschnittshaushalt zahlte nach den Modellrechnungen der Statistiker 2013 für 80 Kubikmeter Trinkwasser inklusive Grundgebühr 206,18 Euro. Die Spanne reicht von 160,14 Euro in Niedersachsen bis zu 286,07 Euro in Thüringen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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