US-Tochter an Softbank-Tochter Steht der Telekom-Deal?
29.05.2014, 15:34 Uhr
Hat die Telekom einen lukrativen Deal eingefädelt?
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit Monaten wird darüber gerätselt, wer die begehrte Telekom-Tochter T-Mobile US heimführen darf. Nun soll Sprint, US-Ableger der japanischen Softbank, den Zuschlag erhalten haben. Doch die beiden müssten noch hohe Wettbewerbshürden nehmen.
Die Deutsche Telekom hat offenbar dem Verkauf ihrer Tochter T-Mobile US an den japanischen Softbank-Konzern zugestimmt. Es fehle aber noch die Zustimmung der US-Wettbewerbsbehörden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Branchenkreise. Kommt der Deal zustande, würde T-Mobile US als viertgrößter Anbieter auf dem US-Markt an den Branchen-Dritten, die Softbank-Tochter Sprint, gehen. Ein Telekom-Sprecher gab dazu keinen Kommentar ab. Die Telekom hält gut zwei Drittel an der börsennotierten US-Tochter.
Über den Deal wird seit Monaten spekuliert. Einem Insider zufolge hat Sprint vor gut vier Wochen die Finanzierung des auf 50 Milliarden Dollar geschätzten Vorhabens mit seinen Banken abgestimmt. Um den angesichts der Marktpositionen der beiden Firmen skeptischen Wettbewerbshütern entgegenzukommen, sei die Abgabe von Funkfrequenzen im Gespräch. Sprint werde den Großteil wohl mit Unternehmensanleihen finanzieren, so der Insider damals weiter. Außerdem seien Kredite von mehreren Banken und Wandelanleihen vorgesehen. Sprint, T-Mobile US und Softbank äußerten sich nicht zu den Informationen.
T-Mobile US galt lange als Sorgenkind der Deutschen Telekom. Mittlerweile greift das Unternehmen unter ihrem charismatischen Chef John Legere die Marktführer an. In den ersten drei Monaten des Jahren gewann die Telekom-Tochter per Saldo 2,4 Millionen Kunden. Das kostet allerdings: Unter dem Strich stand ein Verlust von 151 Millionen Dollar.
Die kartellrechtlichen Hürden für eine Übernahme sind hoch: 2011 hatten die amerikanischen Behörden den Verkauf von T-Mobile US an AT&T für 39 Milliarden Dollar blockiert. Damals hieß es, es müsse mindestens vier landesweite Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten geben.
Quelle: ntv.de, sla/rts