Wirtschaft

Gelddruck in Russland Syrien ist klamm

Syriens Wirtschaft leidet unter dem Bürgerkrieg.

Syriens Wirtschaft leidet unter dem Bürgerkrieg.

(Foto: REUTERS)

Die monatelangen Kämpfe bringen Syrien an den Rand der ökonomischen Katastrophe. Auch die Staatsbediensteten können kaum noch bezahlt werden. Nun wird frisches Geld auf den Markt geworfen - gedruckt im befreundeten Russland. Allerdings forciert die Assad-Regierung damit eine Verschärfung der Inflation.

Die von Bürgerkriegswirren geschwächte syrische Wirtschaft wird angeblich mit neu gedrucktem Geld aus Russland aufgefrischt. Nach Angaben von Bankenvertretern sind in der Hauptstadt Damaskus und in Aleppo versuchsweise neue Geldnoten aus russischer Produktion in Umlauf gebracht worden.

Bei der Aktion handele es sich nicht um einen bloßen Austausch verschlissener Scheine, sondern um zusätzliche Geldspritzen zum Bezahlen der Gehälter von Staatsbediensteten, hieß es weiter. Der Schritt droht die Inflation in dem arabischen Land zu verschärfen. Diese liegt derzeit bereits bei 30 Prozent.

sind in dem seit 15 Monaten anhaltenden Aufstand zunehmend die Einnahmequellen weggebrochen. Insbesondere die Öl-Exporte sind von den internationalen Sanktionen betroffen. Um weitere Unruhe in der Bevölkerung zu vermeiden, werden den Bankern zufolge die Gehälter der zwei Millionen Staatsbediensteten - von insgesamt 4,5 Millionen landesweit Beschäftigten - vordringlich behandelt.

Ein hochrangiger Geschäftsmann mit Verbindung zu den syrischen Finanzbehörden sagte, das Defizit wachse schnell. "Und um es zu finanzieren haben sie beschlossen, Geld zu drucken." Einer der Banker sprach von einem "letzten Ausweg", zu dem sich die Regierung nach monatelanger Diskussion entschlossen habe.

Der scheidende Finanzminister Mohammed al-Dschleilati hatte in der vergangenen Woche erklärt, seine Regierung habe bei einem Wirtschaftstreffen Ende Mai in Russland über das Drucken von Banknoten gesprochen. In den staatlichen Medien erklärte die Zentralbank später jedoch, es sei kein neues Geld in Umlauf gebracht worden. Bei dem Aufstand gegen Assad sind nach UN-Schätzungen mehr als 10.000 Menschen getötet worden.

Quelle: ntv.de, von Suleiman al-Khalidi, rts

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