Wirtschaft

Mit E-Sportwagen auf Erfolgskurs Tesla setzt Konkurrenz unter Strom

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In Deutschland fristen Elektroautos ein Schattendasein. Tesla will das ändern und hat das Zeug dazu: Auf dem heimischen US-Markt klettert die Nachfrage nach den PS-starken Elektroflitzern bereits stetig. Die Produktionskapazität steigt. Selbst Gewinne fährt Tesla ein. Kein Wunder, dass die Anleger die Aktie feiern.

Der Elektroauto-Spezialist Coda? Pleite, Fisker? Hat den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen. Die etablierten Autokonzerne? Werden weit weniger Elektroautos los als erhofft. Und Tesla? Der Pionier der Stromerbranche feiert Erfolge: Die Nachfrage nach den schnittigen Elektrolimousinen des US-Herstellers nimmt zu. Die Produktion wird ausgeweitet, das bereinigte Ergebnis bleibt im positiven Bereich. Und damit das so bleibt, werden die Autos nun auch exportiert.

Im Laufe des 2. Quartals hat Tesla die Produktion von 400 auf annähernd 500 Model S die Woche hochgefahren. Hintergrund ist der Verkaufsbeginn in Europa. In dieser Woche seien die ersten Wagen ausgeliefert worden, erklärte Firmenchef Elon Musk. Los ging es in Norwegen, der Schweiz und den Niederlanden. Hauptmarkt sind die USA, vor allem Kalifornien. Auch in Deutschland wird das Elektroauto Model S angeboten, ab 72 000 Euro.

Aktienkurs vervierfacht

Im 2. Quartal lieferte Tesla insgesamt 5150 Wagen aus, im Gesamtjahr sollen es 21.000 werden. Damit gehört das Model S trotz des Preises einer Mercedes S-Klasse zu den bestverkauften Elektroautos. Firmenchef Musk hält bei einem ähnlichen Erfolg in Europa und Asien sogar mehr als 40.000 Verkäufe pro Jahr bis Ende 2014 für möglich.

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Die Aktie sprang angesichts der rosigen Zukunftsausschichten am Donnerstag vorbörslich um 16 Prozent hoch. Aus dem regulären Handel ging sie mit Gewinnen von 14,3 Prozent und einem Stand von 153,48 Dollar. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert des Papiers vervierfacht. In der Spitze wurde das Unternehmen mit rund 18,7 Mrd. Dollar bewertet. Zum Vergleich: Die Börsenkapitalisierung von Volkswagen liegt bei 83 Mrd. Euro, die von Daimler bei 57 Mrd. Euro.

Daimler feiert mit

Tesla gilt als technologisch mit führend bei Elektroautos. Das einflussreiche US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports" bewertete das Model S mit 99 von 100 Punkten - zuletzt hatte vor sechs Jahren ein Wagen diese hohe Punktzahl erreicht. Toyota und Daimler beziehen Komponenten und Entwicklungsleistungen von Tesla und sind an dem börsennotierten Unternehmen beteiligt.

Tesla ist mit seinem Erfolg eine absolute Ausnahme in der Branche. Im Mai rutschte der kleinere Rivale Coda in die Insolvenz. Hybrid-Spezialist Fisker musste den Großteil seiner Mitarbeiter entlassen und sucht nach einem Investor. Die Elektroauto-Verkäufe von etablierten Autokonzernen blieben hinter den Erwartungen zurück. Erst in dieser Woche senkte General Motors den US-Preis für seinen Chevrolet Volt, nachdem schon Nissan seinen Leaf billiger anbietet. Nun drängt BMW mit seinem i3 auf den Markt.

Allzeithoch

Hinter Tesla steht der umtriebige amerikanische Unternehmer Elon Musk. Er hatte den Hersteller 2003 zusammen mit anderen Investoren gegründet und später an die Börse gebracht. Einen Staatskredit für die Entwicklung umweltfreundlicher Autos über fast 500 Mio. Dollar konnte er im Mai zurückzahlen. Mittlerweile gilt er als Milliardär.

Tesla übertraf im abgelaufenen 2. Quartal die Markterwartungen deutlich: Operativ fuhr Tesla im 2. Quartal erneut in den schwarzen Zahlen. Angesichts hoher Vertriebs- und Kreditkosten rutschte Tesla im 2. Quartal allerdings in die Verlustzone zurück und verlor unterm Strich annähernd 31 Mio. Dollar (23 Mio. Euro). Das bereinigte Ergebnis lag aber wiederum mit rund 26 Mio. Dollar im positiven Bereich - 0,22 Dollar je Aktie. Im 1. Quartal war dem Spezialisten der erste Gewinn in der zehnjährigen Firmengeschichte geglückt.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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