Teile der Verwaltung sollen ins Ausland ThyssenKrupp will Stellen verlagern
10.10.2013, 09:34 Uhr
ThyssenKrupp steht vor großen Herausforderungen.
(Foto: REUTERS)
ThyssenKrupp geht durch schwierige Zeiten. Um Kosten zu sparen, wird der Konzern umstrukturiert. Das Management plant dabei nicht nur ein Stellenabbau, sondern auch die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland.
Der Stahlkonzern ThyssenKrupp will Teile seiner Verwaltung ins Ausland verlagern. Betroffen seien rund 800 Arbeitsplätze des "Shared Services" genannten Dienstleistungszentrums, sagte Konzernbetriebsrat-Chef und Aufsichtsrat-Mitglied Wilhelm Segerath der "Rheinischen Post". Das betreffe vor allem die Bereiche Finanzdienstleistung, Informationstechnologie und Lohnbuchhaltung. Die Arbeitnehmervertreter verhandelten gegenwärtig mit dem Management.
ThyssenKrupp bestätigte das. Es gebe aber noch keine Entscheidung, sagte ein Konzernsprecher. "Wesentliche Funktionen" der Shared Services sollten künftig "in der weltweit aufgestellten Einheit 'Global Shared Services' gebündelt" werden. An der Ausgestaltung der Verlagerung werde unter Einbindung der Mitbestimmungsgremien gearbeitet, sagte er.
ThyssenKrupp hatte im Mai angekündigt, weltweit 3000 Stellen in der Verwaltung abbauen zu wollen - zusätzlich zu 2000 Stellen im europäischen Stahlgeschäft. Der Konzern steckt derzeit tief in der Krise, unter anderem aufgrund hoher Verluste durch Abschreibungen auf seine Stahlwerke in Brasilien und den USA. ThyssenKrupp hatte für das vergangene Geschäftsjahr Milliardenverluste verbuchen müssen, deren Hauptursache die Übersee-Werke waren. Die Standorte gelten als milliardenschwere Fehlinvestition.
Neben den Problemen in Übersee beschäftigt den Konzern eine ganze Reihe von Skandalen und Affären. Das Traditionsunternehmen hatte sich in den vergangenen Jahren unter anderem an einem Kartell von Schienenherstellern beteiligt und Preisabsprachen mit den anderen Unternehmen getroffen. Das Bundeskartellamt verhängte Millionen-Bußgelder.
Quelle: ntv.de, jga/AFP/rts