Böse Weihnachtsüberraschung Tiffany muss Swatch Millionen zahlen
23.12.2013, 07:23 Uhr
Die Wachsfgur Audrey Hepburns bei Madame Tussauds zeigt die Szene aus dem Filmklassiker "Frühstück bei Tiffany". Der Schmuckhhersteller hat nach dem Gerichtsentscheid weniger Anlass zur Freude.
(Foto: picture alliance / dpa)
3,8 Milliarden Franken wollte Swatch von seinem ehemaligen Partner Tiffany haben. Ganz so viel Geld bekommen die Schweizer zwar nicht. Doch Tiffany ist trotzdem "geschockt und tief enttäuscht" von dem Urteil eines Schiedsgerichts.
Der jahrelange Streit von Swatch mit dem Juwelier Tiffany endet mit einer schönen Bescherung für die Schweizer. Denn die US-Amerikaner müssen dem Uhrenhersteller nach einer geplatzten Allianz beider Unternehmen 402 Millionen Franken (328 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen. Die Strafe für das Scheitern der Partnerschaft ist damit höher als der Gewinn von Tiffany im gesamten vergangenen Jahr.
Swatch teilte mit, das niederländische Schiedsgericht NAI habe in letzter Instanz entsprechend geurteilt. Tiffany zeigte sich "geschockt und tief enttäuscht" von dem Spruch und gab eine Gewinnwarnung aus. Der US-Konzern werde nun 295 bis 305 Millionen Dollar zurückstellen müssen und kappe daher seine Jahresprognose für den Gewinn je Aktie auf 2,30 bis 2,35 Dollar nach bislang 3,65 bis 3,75 Dollar.
Swatch und Tiffany hatten sich 2008 zusammengetan, um weltweit mehr Käufer für Uhren der Marke Tiffany zu finden. Dazu schlossen die Unternehmen eine Partnerschaft sowohl in der Produktion als auch im Vertrieb. Die gemeinsamen Pläne kamen jedoch nicht in Schwung. Swatch machte dafür seinen Partner verantwortlich, der nach Ansicht der Schweizer durch zu wenig Engagement seinen Verpflichtungen nicht nachkam.
Der weltgrößte Uhrenhersteller brach die Zusammenarbeit 2011 ab und verklagte Tiffany auf Schadenersatz in Höhe von 3,8 Milliarden Franken. Tiffany hatte mit einer Gegenklage auf die juristischen Schritte des Ex-Partners reagiert und seinerseits Schadenersatz von den Schweizern gefordert, weil diese es nicht geschafft hätten, Tiffany-Uhren bei anderen Einzelhändlern in die Verkaufsvitrinen zu bekommen. Diese Gegenklage wurde nach Angaben von Swatch aber abgewiesen
Tiffany erklärte, der Konzern werde nun prüfen, welche rechtlichen Möglichkeiten er in der Sache noch habe. Die kurz- oder langfristigen Geschäftspläne seien durch das Urteil aber nicht betroffen.
Quelle: ntv.de, sko/rts/AFP