Daimler und Rolls machen Tempo Tognum-Übernahme läuft
24.03.2011, 16:04 UhrDaimler und Rolls-Royce lassen nicht locker. Ihr Übernahmeangebot für den Motorenbauer Tognum liegt nun zur Prüfung bei der Finanzaufsicht. Beim Preis bleiben die Schwaben und Briten trotz Kritik hart.

Mitarbeiter des Tognum-Tochterunternehmens MTU am Firmenstandort in Friedrichshafen am Bodensee montieren einen Motor der Baureihe 4000.
(Foto: picture alliance / dpa)
Daimler und Rolls-Royce haben auf dem Weg zur Übernahme des Motorenbauers Tognum den nächsten Schritt gemacht. Das Übernahmeangebot in Milliardenhöhe sei der Finanzaufsicht Bafin zur Prüfung vorgelegt worden, verlautete aus Branchenkreisen. Ein Daimler-Sprecher wollte dies nicht kommentieren. Was der Deal die Schwaben und Briten am Ende tatsächlich kosten wird, ist noch nicht klar.
Die Stuttgarter und der britische Motorenbauer wollen das Friedrichshafener Unternehmen zusammen übernehmen und gemeinsam führen. Daimler hält bereits 28,4 Prozent. Ziel ist es, einen globalen Marktführer für Industriemotoren zu schaffen.
Wenn die Bafin grünes Licht gibt, können Daimler und Rolls-Royce den Tognum-Aktionären offiziell ihr Angebot unterbreiten. Dieses werde wie angekündigt bei 24 Euro je Aktie liegen, sagte ein Daimler-Sprecher. Damit wollen Daimler und Rolls-Royce sich die Übernahme 3,2 Milliarden Euro kosten lassen. Dieser Preis ist dem Tognum-Management nicht hoch genug. Auch Aktionäre und Analysten hatten das Angebot als zu niedrig kritisiert.
Ordentliches Vorjahresergebnis
Zuletzt hatte sich die Braut Tognum noch einmal zurechtgemacht. Für 2010 legte das Unternehmen gute Zahlen vor, wenig später kündigten die Friedrichshafener zudem einen Ausbau ihrer Produktion in Europa für mehrere Millionen Euro an.
Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um etwas mehr als ein Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Unter dem Strich standen 63,2 Millionen Euro. Für 2011 erwartet der Dieselmotorenspezialist ein Umsatzplus von mehr als zehn Prozent und ein steigendes Ergebnis.
Tognum ist besonders bei Großdieselmotoren stark, die unter anderem Frachtschiffe, Yachten, Schienenfahrzeuge und Panzer antreiben. Zudem kommen die Motoren in dezentralen Energieanlagen zur Stromversorgung besonders in Schwellenländern zum Einsatz.
Quelle: ntv.de, dpa