Der Pannenserie zum Trotz Toyota bleibt in der Spur
05.11.2010, 08:47 UhrTrotz massiver technischer Probleme gibt es Erfolgsmeldungen von weltgrößten Autobauer Toyota. Die Japaner verschmerzen ihre lange Pannenserie erstaunlich gut und legen gewinnmäßig kräftig zu. Zudem trotzt der Konzern Widrigkeiten, die mit dem starken Yen zusammenhängen. Laut Toyota-Vizechef Ozawa soll die Ertragsstruktur durch weitere Kostensenkungen verbessert werden.
Toyota bleibt trotz einer andauernden Pannenserie auf der Erfolgsspur. In der ersten Hälfte des noch bis zum 31. März 2011 laufenden Geschäftsjahres fuhr der weltgrößte Autobauer dank hoher Nachfrage sowie strikter Kostensenkungen einen Reingewinn von 289,2 Milliarden Yen (2,5 Milliarden Euro) ein. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte noch ein Verlust von 56 Milliarden Yen zu Buche gestanden.
Der Umsatz stieg zwischen April und September um 15,5 Prozent auf rund 9,7 Billionen Yen. Zugleich hob Toyota die Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr an und rechnet jetzt mit einem Erlös von 350 Milliarden Yen. Zuvor war man von 340 Milliarden Yen ausgegangen.
Toyota peilt zugleich einen weltweit höheren Absatz als bisher an: Demnach dürfte der Konzern global 7,41 Millionen Autos absetzen statt der bislang geschätzten 7,38 Millionen. Der Umsatz dürfte indes mit 19 Billionen Yen etwas geringer ausfallen als bislang gedacht (Vorherige Prognose: 19,5 Billionen Yen).
Starker Yen macht zu schaffen
Toyota-Vize-Präsident Satoshi Ozawa sprach bei der Vorlage der Zahlen von einem derzeit "sehr harten Geschäftsumfeld" angesichts des in den vergangenen Monaten "radikal" gestiegenen Außenwerts des Yen sowie der Risiken eines Nachfragerückgangs in den USA und Europa. Außerdem dürfte auch in Japan die Nachfrage nach dem Wegfall von staatlichen Kaufanreizen für umweltfreundliche Autos zurückgehen.
Dennoch werde man alles tun, so viele Autos wie möglich auszuliefern und die Ertragsstruktur durch weitere Kostensenkungen zu verbessern. In der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres war es Toyota gelungen, einen operativen Gewinn von 323,1 Milliarden Yen einzufahren nach einem Verlust von 136,9 Milliarden Yen im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 3,7 Millionen Autos verkauft, das sind 585.000 Autos mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Pannenserie reißt nicht ab
Toyota war es trotz des Rückrufs von mehr als 8,5 Millionen Autos bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Nach klemmenden Gaspedalen und rutschenden Fußmatten musste Toyota im vergangenen Monat wegen Problemen mit dem Brems-und Kraftstoffsystem dann weitere 1,5 Millionen Autos in die Werkstätten rufen.
Hinzu kamen in dieser Woche weitere rund 135.000 Kleinwagen der Modelle IQ und Passo in Europa und Japan wegen Problemen mit der Servolenkung. In seltenen Fällen sei hier bei Vibrationen ein Ausfall der Lenkkraftunterstützung möglich, hieß es.
Quelle: ntv.de, dpa