Wirtschaft

Hochwasser in Thailand und der Yen Toyota kappt die Prognose

Abenstimmung über dem Bangkoker Inlandsflughafen "Don Muang": In einigen Regionen steht das Wasser seit Anfang Juli.

Abenstimmung über dem Bangkoker Inlandsflughafen "Don Muang": In einigen Regionen steht das Wasser seit Anfang Juli.

(Foto: REUTERS)

Die Überschwemmungen in seinen thailändischen Werken und der starke Yen treffen den Automobilkonzern Toyota härter als erwartet. Um die Auswirkungen der Währungseffekte abzumildern, will der japanische Marktführer jetzt an der Preisschraube drehen. Die Konkurrenz aus Europa könnte dadurch deutlich aufholen.

Der japanische Autohersteller Toyota hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr radikal reduziert. Der VW-Rivale begründete die drastische Maßnahme vor allem mit den Produktionsausfällen wegen der Hochwasserkatastrophe in Thailand sowie mit dem anhaltend hohen Yen-Kurs.

Kein leichter Gang: Toyota-Vize-Präsident Satoshi Ozawa tritt in Tokio vor die Mikrophone.

Kein leichter Gang: Toyota-Vize-Präsident Satoshi Ozawa tritt in Tokio vor die Mikrophone.

(Foto: AP)

Toyota rechnet in dem im März zu Ende gehenden Geschäftsjahr nur noch mit einem Betriebsgewinn von 200 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro). Die neue Zielmarke liegt um 57 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres und deutlich unter den Vorhersagen der Analysten.

Die hauseigene Prognose von 450 Mrd. Yen hatte Toyota bereits im Oktober gekippt. Die Fluten in Thailand hatten dazu geführt, dass Fabriken in zehn Ländern nicht rechtzeitig mit Bauteilen beliefert wurden, hieß es.

In den meisten Regionen fährt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge inzwischen aber wieder eine normale Produktion. Noch in diesem Monat soll auch in Thailand wieder alles nach Plan laufe, teilte der Autohersteller mit.

Durch Währungseffekte sieht sich der Konzern allerdings vor andauernde Probleme gestellt. Angesichts des starken Yen erwägt das Unternehmen jetzt deutliche Preiserhöhungen in einigen Regionen. Dabei nimmt Toyota eigenen Angaben zufolge auch in Kauf, dass so unter Umständen deutlich weniger Autos abgesetzt werden könnten.

Rettung durch die Preispolitik?

Toyota geht nach den Angaben vom Freitag davon aus, in diesem Geschäftsjahr weltweit 7,38 Millionen Fahrzeuge verkaufen zu können. Bisher war der Konzern von 7,6 Millionen ausgegangen.

Schon das Erdbeben und der Tsunami im März in Japan hatten Toyota - wie seinen heimischen Konkurrenten auch - stark zugesetzt. Toyota droht den Spitzenplatz beim weltweiten Autoverkauf in diesem Jahr an General Motors zu verlieren. Auch Volkswagen könnte die Japaner noch überrunden.

Quelle: ntv.de, rts

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