Wirtschaft

Trotz schrecklicher Monate Toyota schafft Gewinn

Der Autobauer Toyota überrascht die Experten. Trotz massiver Rückschläge schaffen es die Japaner im abgelaufenen Quartal in die Gewinnzone. Das zeugt von einer treuen Kundschaft, denn Toyota ist zuletzt mit Massenrückrufen in die Schlagzeilen geraten.

Akio Toyoda präsentiert ganz ordentliche Zahlen.

Akio Toyoda präsentiert ganz ordentliche Zahlen.

(Foto: REUTERS)

Toyota hat seinen historischen Massenrückruf überraschend gut weggesteckt. Der japanische Autoriese wies in Tokio für das abgelaufene Quartal einen operativen Gewinn von rund 800 Millionen Euro aus und übertraf damit die Erwartungen von Analysten, die mit einem Verlust gerechnet hatten. Auch im Gesamtjahr erzielte Toyota einen Betriebsgewinn. Wegen der hohen Belastungen im Zusammenhang mit den Rückrufaktionen hatte Toyota selbst mit einem erneuten Verlust angekündigt.

Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten wegen Problemen mit klemmenden Gaspedalen, rutschenden Fußmatten und ruckenden Bremsen weltweit 8,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten gerufen - mehr als der Konzern in einem Jahr verkauft. Die Rückrufe haben dem Ruf des für seine zuverlässigen und erschwinglichen Wagen berühmten Autobauers schwer geschadet. Trotzdem wendet sich die Kundschaft offenbar nicht ab.

Der Vorstand kündigte für das laufende Geschäftsjahr den Verkauf von weltweit knapp 7,3 Millionen Einheiten an, nach gut 7,2 Millionen im vergangenen Jahr. Damit liegt der Konzern vor Volkswagen; die Wolfsburger wollen Toyota in den nächsten Jahren als Weltmarktführer ablösen. VW hatte 2009 weltweit 6,3 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Nach Angaben des japanischen Unternehmens wirkten sich die Rückrufe aber nicht so stark auf die Verkaufszahlen aus wie befürchtet. Durch massive Einsparungen senkte Toyota zudem die Schwelle, ab der Gewinne gemacht werden, um nahezu eine Million Einheiten.

Neuer Ärger in Amerika

Konzernchef Akio Toyoda sagte bei der Bilanzpräsentation, der Autobauer befinde sich zwar weiter "in stürmischer See". Inzwischen sei aber ein Hoffnungsschimmer zu sehen, fügte der Enkel von Konzerngründer Kiichiro Toyoda hinzu.

Mit der Rückkehr in die Gewinne sind aber nicht alle Probleme vom Tisch. Toyota droht wegen einer Rückrufaktion von Pickups in den USA neuer Ärger. Die zuständige Behörde geht der Frage nach, ob das Unternehmen im Jahr 2005 rechtzeitig auf Probleme bei einem Kleinlastermodell reagiert hat. Der Konzern hatte sich erst im April zur Zahlung einer Geldbuße von 16,4 Millionen Dollar bereiterklärt. Dem Unternehmen war vorgeworfen worden, Mängel an Fahrzeugen zu spät bekanntgegeben zu haben. Toyota bestritt allerdings ein Fehlverhalten.

Das laufende Geschäftsjahr beurteilt der Konzern aber vorsichtig und geht von einem operativen Gewinn von 280 Milliarden Yen aus. Analysten rechnen hier mit fast doppelt soviel. Grund für Toyotas Zurückhaltung ist der im Vergleich zu Euro und Dollar hohe Kurs des japanischen Yen, der den Export erschwert.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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