Verkaufssperre aufgehoben Trump darf ab heute seine TMTG-Aktien verkaufen
19.09.2024, 13:03 Uhr Artikel anhören
Trump hält 57 Prozent der Aktien. Selbst wenn er verkaufen wollen würde, wäre das nicht möglich, ohne dass der Aktienkurs abstürzt.
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Heute endet voraussichtlich die Beschränkung, die Donald Trump daran hindert, Anteile an seinem Unternehmen TMTG zu verkaufen. Trotz des drastischen Kursrückgangs plant er aber keinen Verkauf und zeigt sich zuversichtlich. Sollte er seine Meinung ändern, hätte das schwerwiegende Konsequenzen.
Bislang hat eine Beschränkung US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump daran gehindert, Anteile an seinem Unternehmen Trump Media and Technology Group (TMTG) verkaufen zu können. Diese sogenannte Lockup-Vereinbarung läuft heute aus. Trump und andere Insider dürfen dann ihre Aktien der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social zu Geld machen. Für das Unternehmen, dessen Aktienkurs seit dem Börsengang im März drastisch gefallen ist, ist das ein wichtiger Schritt. Das Risiko, dass sich Hauptaktionär Trump aus dem Unternehmen zurückziehen und den Kurs weiter belasten könnte, schwebt seit Wochen über der Aktie.
Die Bedenken scheinen allerdings unbegründet - erst vergangene Woche sagte Trump vor Reportern: "Viele Leute glauben, dass ich meine Aktien verkaufen werde. Ich meine, sie sind Milliarden Dollar wert. Aber ich will meine Aktien nicht verkaufen. Ich werde meine Aktien nicht verkaufen. Ich brauche kein Geld." Die Äußerung ließ die Aktie für kurze Zeit in die Höhe schnellen. Die Entscheidung, an seinen Anteilen festzuhalten, wäre folgenschwer: Ihr Wert ist schließlich inzwischen auf 1,8 Milliarden Dollar gefallen. Noch vor vier Monaten waren sie 6,2 Milliarden Dollar wert.
Trump hält 57 Prozent der Aktien. Selbst wenn er verkaufen wollen würde, wäre das nicht möglich, ohne dass der Aktienkurs abstürzt. "Er ist schlauer als das", zitiert "CNN Money" Michael Stegemoller, Finanzprofessor an der Baylor University. "Natürlich würde er nicht alle seine Aktien auf den Markt werfen wollen. Das wäre ein massives Angebot an Aktien. Das wäre nicht gut für den Aktienkurs - oder für ihn."
Denn das Unternehmen ist untrennbar mit dem ehemaligen Präsidenten verbunden. "Nicht einmal bei Apple und Steve Jobs haben wir so etwas gesehen", sagte Stegemoller. Deshalb sei es auch so wichtig, dass Trump signalisiert hat, dass er nicht verkaufen wolle. Sollte er es sich doch anders überlegen, müsste Trump seine Entscheidung innerhalb von zwei Werktagen öffentlich bekannt geben und der US-Börsenaufsicht SEC melden.
Seit die Aktie durch eine Fusion mit einer SPAC, einer Special Purpose Acquisition Company, an die Börse gegangen ist, war es Trump durch die Lockup-Vereinbarung untersagt, seine Anteile für einen Zeitraum von sechs Monaten zu verkaufen. Sollten die Papiere heute bei Börsenschluss über der wichtigen 12-Dollar-Marke liegen, ist diese Vereinbarung aufgehoben. Gestern sackte der Anteilsschein an der US-Börse NASDAQ um 3,22 Prozent auf 15,62 US-Dollar ab. Unabhängig davon, wie sich der Aktienkurs entwickelt, werden die Beschränkungen spätestens am 25. September auslaufen.
Quelle: ntv.de, jki