Wirtschaft

10.000 Jobs stehen zur Disposition UBS setzt zum großen Schnitt an

Bankchef Sergio Ermotti hat was vor: Unter anderem sollen die IT-Abteilungen zentralisiert werden. Beim Umbau will der Konzern von anderen Firmen lernen.

Bankchef Sergio Ermotti hat was vor: Unter anderem sollen die IT-Abteilungen zentralisiert werden. Beim Umbau will der Konzern von anderen Firmen lernen.

(Foto: REUTERS)

Die UBS will jetzt offenbar Ernst machen: Einem Insider zufolge soll jeder sechste Arbeitsplatz, insgesamt 10.000 Stellen, abgebaut werden. Das Vorhaben soll bei Vorlage der Quartalszahlen nächste Woche bekannt gegeben werden. Erwartet wird, dass alle Regionen weltweit und auch nicht nur das Investmentbanking von dem Abbau betroffen sein werden.

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UBS 32,10

Beim Umbau der Schweizer Großbank UBS könnten einem Bericht zufolge bis zu 10.000 Jobs gestrichen werden. Dies sei die Folge eines geplanten tiefgreifenden Umbaus im Investmentbanking, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Das Investmentbanking solle drastisch verkleinert werden. Die neue Strategie solle kommenden Dienstag verkündet werden. An diesem Tag legt UBS auch Quartalszahlen vor.

Erst Mitte Oktober hieß es in einem Zeitungsbericht, um die Kosten weiter zu senken, könnten bei der UBS bis zu 2000 der zuletzt noch 8200 IT-Stellen wegfallen. Dies hatte die Schweizer Zeitung "Tages-Anzeiger" unter Berufung auf interne Dokumente berichtet.

Rotstiftaktion quer durch alle Bereiche

In dem Bericht war zudem darüber spekuliert, dass UBS-Chef Sergio Ermotti nicht nur in der Informationstechnologie weiter sparen wolle, sondern die Kosten auch in anderen Sparten weiter gedrückt werden sollen.

In den vergangenen Jahren lief es nicht gut für die Schweizer Großbank. Die UBS ist eine der größten Verliererinnen der Bankenszene in der Finanzkrise und befindet sich seitdem in rauem Fahrwasser. Die Bank häufte nicht nur durch die Krise große Verluste an, der Händler Kweku Adoboli verzockte auch noch mehr als zwei Milliarden US-Dollar.

Seit Anfang 2008 ist die Zahl der UBS-Angestellten bereits um rund 20.000 auf zuletzt etwas mehr als 63.000 gesunken. In den Jahren 2007 und 2008 summierten sich die Verluste auf rund 28 Mrd. Franken. Die Bank musste deshalb im Gegensatz zur Credit Suisse vom schweizerischen Staat vor dem Kollaps gerettet werden. Viermal musste die UBS ihr Kapital erhöhen. Hinzu kam ein Steuerstreit mit den USA, der das Image der Bank beschädigte.

UBS-Chef Ermotti hatte angekündigt, den Stellenabbau seines Vorgängers Oswald Grübel forcieren zu wollen. Vor allem im Investmentbanking sollten mehr Stellen wegfallen, als noch von Grübel geplant. Dieser hatte im Sommer 2011 angekündigt, die Kosten bis 2013 um zwei Mrd. Franken senken zu wollen. Damals war von 3500 Stellen die Rede - Ermotti legte dann im Herbst noch einmal 400 Stellen im Investmentbanking drauf.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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