Eine und eine halbe Milliarde Euro UBS verdient wieder Geld
04.05.2010, 08:07 UhrDie bemerkenswerte Comeback-Serie der internationalen Geldhäuser setzt sich in der Schweiz fort: Dank florienderer Geschäfte im Investmentbanking klingeln die Kassen nun auch bei der UBS wieder im großen Stil. Die Abwanderung reicher Großkunden kann die Bank zumindest bremsen.

Drei Schlüssel zum Tresor im Wappen: An den Hauptsitzen in Basel und Zürich sehen die UBS-Banker Licht am Ende des Tunnels.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Schweizer Großbank UBS verdient mit dem einstigen Sorgenkind Investmentbank wieder deutlich mehr Geld als bisher. Auch in der Vermögensevrwaltung zeichnet sich eine Entspannung der Lage ab: Die Bank kann die Abwanderung reicher Kunden weitgehend stoppen. Im ersten Quartal steigerte die Bank ihren Reingewinn gegenüber dem Vorquartal um 83 Prozent auf 2,20 Mrd. Franken (rund 1,54 Mrd. Euro). Es war das zweite Quartal in Folge mit schwarzen Zahlen seit der Finanzkrise. Die UBS sieht sich damit nach den Worten von Konzernchef Oswald Grübel wieder zurück im Geschäft.
Es gelang UBS sogar, den Branchennachbar Credit Suisse leicht zu übertreffen, der in den ersten drei Monaten dieses Jahres 2,1 Mrd. Franken Gewinn (rund 1,47 Mrd. Euro) erwirtschaftet hatte. Noch besser hatte allerdings die Deutsche Bank mit 1,8 Mrd. Euro abgeschnitten, wobei hier ein Großteil aus dem Investmentbanking gekommen war.
Ebenso wie bei den Deutschen stieg der Handel mit Anleihen und Währungen bei der UBS wieder zu einem der wichtigsten Gewinntreiber auf. Vom Vorsteuergewinn von 2,81 Mrd. Franken kamen 1,19 Mrd. Franken aus dem Investmentbanking. Dieser Bereich hatte den Konzern in der Finanzkrise fast in den Abgrund gerissen und staatliche Hilfe notwendig gemacht. Im Vorquartal war die Investmentbank auf einen Vorsteuergewinn von immerhin 297 Mio. Franken gekommen.
Weniger Kunden verlassen das Haus
Doch auch das Vermögensverwaltungsgeschäft der UBS setzte die Erholung fort. Der Vorsteuergewinn des Bereichs Wealth Management & Swiss Bank stieg gegenüber dem Vorquartal um fünf Prozent auf 1,16 Mrd. Franken. Die Kunden-Abwanderung ist allerdings noch nicht gestoppt. Wie die Bank bereits Mitte April bekanntgegeben hatte, betrug der Netto-Neugeldabfluss noch 18 Mrd. Franken, aber eben doch nur noch ein Drittel dessen, was im Schlussquartal des letzten Jahres abgeflossen war.
Die Bank wollte bei den Kundengeldern noch keine Entwarnung geben. UBS erklärte, auf kurze Sicht dürften sich die Nettoabflüsse auf einem relativ moderaten Niveau bewegen. Die verwalteten Vermögen dürften insgesamt stabil bleiben. Bei günstigen Marktbedingungen rechne UBS mit einer allmählichen Steigerung der Ergebnisse im Wealth Management und Asset Management.
UBS erwarte für das zweite Quartal ein etwa gleiches Umfeld für den Wertpapierhandel wie im ersten Quartal. Die Erholung der Finanzmärkte werde voraussichtlich anhalten.
Die UBS-Aktie hat dieses Jahr gut fünf Prozent dazugewonnen, während der europäische Bankenindex rund 2,5 Prozent verloren hat.
Quelle: ntv.de, rts