Mögliche Iran-Geschäfte USA ermitteln gegen HVB
26.08.2012, 14:30 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Unicredit-Tochter HVB muss in den Vereinigten Staaten möglicherweise mit Konsequenzen wegen Iran-Geschäften rechnen. Im Raum steht der Verdacht, dass die Bank Geld durch ihre US-Niederlassung geschleust hat.
US-Behörden ermitteln einem Zeitungsbericht zufolge jetzt auch gegen die Münchener Hypovereinsbank (HVB) wegen möglicher Verstöße gegen die Iran-Sanktionen. Die "Financial Times" berichtete, die italienische HVB-Muttergesellschaft Unicredit habe die Untersuchungen gegen ihre deutsche Tochter HVB bestätigt. In einem Wertpapierprospekt und mehreren Geschäfts- und Zwischenberichten der vergangenen Jahre habe die Bank die Ermittlungen zudem erwähnt, ohne allerdings die HVB als Ziel zu nennen. Sowohl Unicredit als auch HVB betonten, die deutsche Bank kooperiere mit den Behörden und untersuche von sich aus, inwieweit sie in der Vergangenheit die US-Sanktionsregeln eingehalten habe.
Die US-Behörden nehmen seit einigen Jahren zahlreiche internationale Großbanken wegen Verstößen gegen Sanktionen unter die Lupe. Darunter sind Finanzkreisen und Medienberichten zufolge auch Deutsche Bank und Commerzbank. Prominentester Fall in jüngster Zeit ist die britische Bank , die sich vor wenigen Tagen gegen die Zahlung von 340 Mio. Dollar verglichen hat. In der Vergangenheit haben bereits andere Banken ähnliche Summen gezahlt.
Im Juni musste die ING mit 619 Mio. Dollar die bislang höchste Buße wegen Verstößen gegen US-Sanktionen berappen. Hier ging es neben dem Iran auch um Kuba-Geschäfte.
Beim Iran besteht die Sorge, dass das Atom- und Raketenprogramm durch die transferierten Gelder finanziert wird. Die "New York Times" hatte kürzlich gemeldet, dass es bis zum Jahr 2008 ein Schlupfloch gab, das es Nicht-US-Banken ermöglichte, Geschäfte mit iranischen Finanzhäusern und Unternehmen zu machen.
Quelle: ntv.de, ddi/rts