Bilanz 2009 vorgezogen Umbau bei Metro
16.03.2010, 19:26 UhrDer Handelsriese Metro hat sich nach sinkenden Gewinnen eine neue Konzernstruktur verordnet. Der mit Umsatzrückgängen in Osteuropa kämpfende größte Geschäftsbereich Cash & Carry wird nun in zwei Einheiten aufgespalten.
Der bisherige Cash & Carry-Chef Frans Muller zeichne künftig für das Geschäft in Asien und anderen Wachstumsmärkten verantwortlich, teilte Metro mit. Real-Chef Joel Saveuse soll das Europa-Geschäft voranbringen. Die Verwaltung von Cash & Carry werde weitgehend mit der der Metro AG zusammengelegt, um die Kosten zu drücken - und um mittelfristig die Expansion der Sparte zu beschleunigen.
Im Krisenjahr 2009 musste der nach Carrefour und Marktführer Wal-Mart weltweit drittgrößte Handelskonzern Rückgänge beim operativen Gewinn (Ebit) und beim Umsatz hinnehmen. Das Ebit vor Sonderfaktoren sei auf zwei (Vorjahr: 2,2) Milliarden Euro gefallen, teilte der Dax-Konzern weiter mit.
Da Analysten nur noch 1,9 Milliarden Euro gerechnet hatten, legten Metro-Aktien 2,6 Prozent auf 43,07 Euro zu. Nach bereits im Januar veröffentlichten vorläufigen Zahlen war der Umsatz auf 65,5 Milliarden Euro geschrumpft - ein Minus von 3,6 Prozent.
Was passiert mit Real und Kaufhof?
Die vollständigen Zahlen für 2009 will Metro-Chef Eckhard Cordes nun bereits am Mittwoch vorlegen. Ursprünglich war die Bilanzvorlage für den 23. März geplant.
Weiter offen ist indes die Zukunft der Töchter Real und Kaufhof unter dem Metro-Konzerndach. Bei Real hatte Cordes in der Vergangenheit angedeutet, die Kette könne verkauft werden, wenn ihre Ergebnisse unter den Erwartungen blieben.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete unter Berufung auf Aufsichtsratskreise, der am Dienstag angekündigte Umbau deute darauf hin, dass sich Metro künftig auf zwei Säulen - Cash & Carry sowie Media Markt/Saturn - konzentrieren werde.
Quelle: ntv.de, wne/rts