Brautpaar aus Flugzeug geworfen United Airlines kommt nicht zur Ruhe
18.04.2017, 12:44 Uhr
In Houston holte ein Sicherheitsbeamter ein Brautpaar aus dem Flugzeug.
(Foto: AP)
Das PR-Disaster um einen brutal aus dem Flugzeug geworfenen Passagier schlägt sich in der aktuellen Quartalsbilanz von United Airlines noch nicht nieder. Doch die Fluglinie legt schon wieder mit negativen Schlagzeilen nach.
Nach dem Skandal um den gewaltsamen Rauswurf eines Passagiers aus einer United-Airlines-Maschine hat Unternehmenschef Oscar Munoz Besserung gelobt. "Wir sind fester entschlossen denn je, den Kunden ins Zentrum all unserer Aktivitäten zu stellen", erklärte er bei Vorlage der Quartalszahlen. Der "Zwischenfall" in der United-Maschine sei eine "demütigende Erfahrung" gewesen, er übernehme die volle Verantwortung, fügte Munoz hinzu. Einen Rücktritt schloss er aber aus.
United steigerte im ersten Quartal überraschend den Umsatz um 2,7 Prozent im Vorjahresvergleich auf 8,42 Milliarden Dollar (7,92 Milliarden Euro). Das Unternehmen hatte im Januar noch gewarnt, der Umsatz werde wegen Preiserhöhungen stagnieren. Der Gewinn sank im Vergleich zum Vorjahresquartal vor allem wegen höherer Treibstoffkosten um 69 Prozent auf 96 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal rechnen Analysten wegen des Rauswurf-Skandals aber mit sinkenden Umsätzen.
Kurz vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen hat zudem ein neuer Zwischenfall an Bord einer United-Maschine für Schlagzeilen gesorgt. Die Crew eines Fluges von Houston nach Costa Rica ließ ein Paar aus dem Flugzeug werfen, das auf dem Weg zu seiner eigenen Hochzeit war. Da ihre eigentlichen Sitze von einem schlafenden Passagier belegt gewesen seien, hätten sich Michael Hohl und Amber Maxwell in der halbleeren Maschine einige Reihen weiter vorne auf leere Plätze gesetzt, berichteten US-Medien. Da es sich um sogenannte Economy-Plus-Plätze gehandelt habe, seien sie auch bereit gewesen, für ein Upgrade zu zahlen.
Die Crew habe das jedoch abgelehnt, berichteten Hohl und Maxwell weiter. Daraufhin sei ein Sicherheitsbeamter erschienen und habe sie zum Verlassen des Flugzeugs aufgefordert. Gewalt sei nicht angewendet worden. Die Fluglinie widersprach allerdings der Darstellung der Passagiere. Diese hätten wiederholt versucht, sich auf teurere Plätze als gebucht zu setzen und seien den Anweisungen des Personals nicht gefolgt.
Der 69-jährige Passagier David Dao hatte sich vor gut einer Woche geweigert, seinen ihm zuvor angewiesenen Sitzplatz in einer Maschine wieder freizugeben. Daraufhin wurde er von Polizeibeamten in Chicago gewaltsam herausgeschleift, nach Angaben seiner Anwälte wurde ihm unter anderem das Nasenbein gebrochen.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP/DJ