Noch bessere Verkaufszahlen erwartet VW setzt voll auf China
15.06.2011, 18:09 Uhr
Mehr als 2 Millionen Fahrzeuge will VW im nächsten Jahr in China verkaufen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Volkswagen-Chef Winterkorn kann sich über gute Absatzzahlen in China freuen. 1,9 Millionen Autos wurden im letzten Jahr verkauft. Jetzt wollen die Wolfsburger die Zwei-Millionen-Marke knacken. Dafür sollen auch neue Modelle sorgen. Doch Experten warnen vor zu viel Optimismus.
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn setzt weiter voll auf den chinesischen Markt. Er rechnet weiter mit deutlich steigenden Absatzzahlen in Asiens größter Volkswirtschaft. Laut einem Interview in der nächsten Ausgabe der Fachzeitschrift "auto motor und sport" wollen die Wolfsburger 2011 deutlich mehr als 2,2 Millionen Fahrzeuge in China verkaufen. Doch Experten warnen vor zu optimistischen Voraussagen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte VW mit 1,9 Millionen verkauften Autos ein Plus von 37 Prozent in China eingefahren. In diesem Jahr ist man bereits bei 714.000 verkauften Fahrzeugen angelangt.

Die Regierung in Peking will wegen der großen Verkehrsbelastung weniger Neuzulassung erlauben.
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Nicht alle Experten teilen jedoch Winterkorns Optimismus. Sie rechnen mit einem geringeren Wachstum in China. Der Staat würde Pkw-Verkäufe nicht mehr so stark unterstützen, heißt es. Hinzu kämen Einschränkungen bei Neuzulassungen in Ballungsräumen, um dem Verkehrskollaps zu entgehen.
Trotzdem will sich VW seinen Anteil am chinesischen Aufschwung sichern. Wenn die Prognosen zutreffen, so Winterkorn, werde der chinesische Markt im Jahr 2018 bei 20 Millionen Fahrzeugen liegen. "Wir wollen unseren Marktanteil von 20 Prozent halten", fügte der Konzernchef hinzu. Das würde einen Absatz von vier Millionen Fahrzeugen entsprechen.
Zwei neue Marken geplant
Winterkorn kündigte nach Angaben von "auto motor und sport" außerdem zwei neue Automarken für China an. "Wir haben beiden Joint-Ventures, FAW und Shanghai Volkswagen, zugesagt, mit ihnen eine neue Marke zu entwickeln", wird Winterkorn zitiert.
Diese zwei neuen Marken seien jedoch nicht für Elektroautos gedacht. Hier will VW mit zwei weiteren Modellen aufwarten. Denn in der Volksrepublik wurde das Rennen im vielversprechenden Markt für batteriebetriebene Autos gerade eröffnet. VW hat dafür kürzlich eine der begehrten Geschäftslizenzen erhalten - kurz nachdem Rivale Daimler sich ebenfalls eine Lizenz gesichert hatte. Bereits Anfang Mai hatte Volkswagen mitgeteilt, demnächst ein E-Mobil unter dem Namen "Kaili" bauen zu wollen, zusammen mit dem Partner FAW. Dieses Elektroauto soll Ende 2013 oder Anfang 2014 auf den Markt kommen.
China fördert massiv die Entwicklung und den Bau von Elektroautos. Bedingungen für ausländische Hersteller ist, dass sie mit einem lokalen Hersteller zusammenarbeiten. Damit will die Regierung die eigene Pkw-Industrie stärken.
Für die westlichen Hersteller bedeutet dies jedoch, dass sie ihren Partnern Einblick in ihre Technologien gewähren. Chinas Autobauer könnten dadurch langfristig in die Lage versetzt werden, ihren Helfern Konkurrenz zu machen.
Quelle: ntv.de, ssc/rts