Wirtschaft

Nach Wiedekings Rückzug VW will mit Porsche verschmelzen

Nun geht es ans Eingemachte: Wie eigenständig wird Porsche in Zukunft sein?

Nun geht es ans Eingemachte: Wie eigenständig wird Porsche in Zukunft sein?

(Foto: REUTERS)

Der Weg für einen neuen VW/Porsche-Konzern ist frei. Der VW-Aufsichtsrat habe einem entsprechenden Konzept zugestimmt, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn. Dieses Konzept solle nun ausgearbeitet werden. Der neue Großkonzern solle zu einem "Kraftfeld" in der weltweiten Automobilindustrie werden. Zuvor hatte  bereits der Porsche-Aufsichtsrat die Weichen für die Fusion  gestellt.

Porsche solle ein "eigenständiges Label" bleiben, so Winterkorn. Die  genauen Modalitäten des Zusammengehens der beiden Unternehmen  sollen bis zum 13. August erarbeitet werden Abgeschlossen werden soll die  Fusion der beiden Unternehmen nach Angaben des niedersächsischen  Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) bis Mitte 2011.

Porsche bleibt eigenständig

Winterkorn hob hervor, dass Porsche innerhalb des neuen  "integrierten Automobilkonzerns" seine Eigenständigkeit behalten solle. Porsche werde ein "eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg" bleiben.

Porsche setzt auf Bares aus Katar.

Porsche setzt auf Bares aus Katar.

(Foto: dpa)

Am Morgen hatte der Porsche-Aufsichtsrat nach einer Marathonsitzung bekanntgegeben, dass der bisherige Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking abtritt. Sein Nachfolger wird der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht.

Das Emirat Katar wird nach Angaben von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff zum drittgrößten Aktionär von Volkswagen. "Wir gehen davon aus, dass Katar 17 Prozent der Aktien von Volkswagen übernehmen wird", sagte der CDU-Politiker nach der Sitzung des VW-Aufsichtsrats in Stuttgart. Katar werde in diesem Umfang die Optionen auf VW-Aktien von Porsche übernehmen. Damit bliebe Katar hinter der Beteiligung des Landes, das 20 Prozent an VW und damit eine Sperrminorität hält.

Katar gelangt an die VW-Beteiligung durch den Kauf von Aktienoptionen, die derzeit noch Porsche hält. Katar räume Porsche zudem einen Kredit in Höhe von 750 Mio. Euro ein, damit der Stuttgarter Sportwagenbauer einen VW-Kredit in gleicher Höhe zurückzahlen kann, hieß es.

Die abschließenden Verhandlungen mit Katar sollen voraussichtlich in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Es werde keinesfalls Monate dauern, hieß es weiter.

VW oder Katar?

Die Porsche-Eigner, die Familien Porsche und Piech, hatten Anfang Mai Gespräche mit Volkswagen über einen integrierten Konzern beschlossen. Doch waren die Verhandlungen darüber versandet, weil Porsche-Chef Wendelin Wiedeking den Sportwagenbauer vor allem über eine Kapitalspritze des Emirats Katar entschulden wollte. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, der auch Porsche-Miteigner ist, will Porsche dagegen als zehnte Marke in den Volkswagenkonzern eingliedern.

Der Porsche-Aufsichtsrat hatte in einer Marathonsitzung eine Kapitalerhöhung in Höhe von fünf Milliarden der Porsche Holding SE beschlossen. Zudem sollen Verhandlungen mit Katar über einen Einstieg bei Porsche zu einem Abschluss gebracht werden. Wiedeking scheidet gegen eine Abfindung aus dem Unternehmen aus.

Quelle: ntv.de, nne/rts/dpa

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