Wirtschaft

Ex-Fed-Chef sieht nur einen Ausweg Volcker fürchtet Euro-Crash

Der frühere US-Notenbankchef Volcker warnt vor einem Auseinanderbrechen des Euro. Eine Lösung sieht er nur in stärkerer Sparsamkeit und strengeren Kontrollen. Für die US-Schuldenprobleme ist der Ex-Berater von US-Präsident Obama etwas zuversichtlicher.

22963141.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Der frühere US-Notenbankchef Paul Volcker hat vor einem Auseinanderbrechen des Euro gewarnt. Die europäischen Regierungen sieht der ehemalige oberste Finanzberater von US-Präsident Barack Obama am Scheideweg. "Wenn sie den Euro behalten wollen, dann müssen sie ihn jetzt stärken", sagte er dem "Handelsblatt".

Es gebe nur zwei Wege: "Entweder man stärkt in Europa die Haushaltsdisziplin, und man stärkt die Institutionen, die dies überwachen, oder man akzeptiert, dass der Euro auseinanderbricht." Auch die USA hätten ihr Schuldenproblem nicht im Griff, warnte Volcker.

Der Konflikt zwischen den Demokraten und den Republikanern in den Vereinigten Staaten sei "ideologisch aufgeladen", sagte er dem Blatt. "Ich glaube aber, dass ganz am Ende der gesunde Menschenverstand die Oberhand gewinnt und eine pragmatische Lösung gefunden wird."

Ursache der Schuldenprobleme sei das Finanzsystem. "Die Reformen der G20 sind bis heute unvollständig geblieben", sagte er. "Auch heute kann keine Regierung den Zusammenbruch eines großen weltweit vernetzten Instituts riskieren. Das ist das zugrunde liegende Problem aller Schuldenkrisen, das wir endlich lösen müssen." Volcker forderte unter anderem eine harte Aufsicht über Wirtschaftsprüfer und Ratingagenturen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen