Konsumklima steigt Volkswirte entzückt
25.01.2011, 09:35 Uhr
(Foto: dpa)
Dank anziehender Konjunktur haben die Deutschen wieder mehr Lust, Geld auszugeben. Die GfK-Marktforscher ermitteln nach einer kleinen Verschnaufpause für Februar das beste Konsumklima seit Oktober 2007. "1:0 für den deutschen Arbeitsmarkt", freuen sich Analysten und setzen auf Aufschwung.
Der GfK-Konsumklimaindex ist im Februar 5,7 von revidiert 5,5 Punkten im Januar geklettert. Ökonomen hatten mit einer Stagnation des Stimmungsbarometers gerechnet und sagten in ersten Reaktionen:
Andreas Rees, Unicredit:
"1:0 für den deutschen Arbeitsmarkt. Wir erleben derzeit eine Art Tauziehen in den Köpfen der Konsumenten: Auf der einen Seite weniger Arbeitslose und höhere Löhne, auf der anderen eine anziehende Inflation. In dieser Runde hat sich der Arbeitsmarkt durchgesetzt. In diesem Jahr rechnen wir mit einem für deutsche Verhältnisse sehr starken Konsumplus von zwei Prozent. Aber die Abwärtsrisiken haben zugenommen angesichts kräftig steigender Lebensmittel- und Energiepreise."
Ulrike Kastens, Sal. Oppenheim:
"Es ist eine gute Nachricht, dass sich das Konsumklima im Februar weiter verbessert hat. Im Moment scheint sich die Verteuerung der Nahrungsmittel noch nicht grundsätzlich auf die Konsumneigung negativ niederzuschlagen. Positiv ist, dass sich die Anschaffungsneigung noch einmal deutlich verbessert hat. Die Verbraucher planen, auch in Zukunft dauerhafte Konsumgüter zu erwerben. Wir sind positiv gestimmt für den privaten Konsum. Der Aufschwung gewinnt an Breite, und dazu wird der Konsum seinen Beitrag leisten. Wenn man sich dazu die guten Nachrichten aus der Industrie ansieht, dann spricht viel dafür, dass der Aufschwung erst einmal weitergeht. Das sichert die Stimmung in der Wirtschaft."
Klaus Schrüfer, SEB
"Das ist ein Signal, dass die privaten Haushalte zuversichtlicher werden. Hier stützt sicherlich die Entwicklung am Arbeitsmarkt und die Hoffnung, dass die Löhne im laufenden Jahr etwas stärker steigen. Die Einkommen dürften real zunehmen. Der private Verbrauch wird die Konjunktur stützen. Der Unterschied zu früheren Jahren ist, dass der Arbeitsmarkt für die Arbeitgeber enger wird - besonders in den exportlastigen Sektoren. Und wo es einen Mangel gibt, steigen die Löhne."
Quelle: ntv.de, rts