Wirtschaft

Immer mehr Akademiker ohne Job Vom Hörsaal zum Arbeitsamt

Die Wirtschafts- und Finanzkrise geht auch an Akademikern nicht vorbei. 60.000 Hochschulabsolventen gelten als arm.

Im Dezember hatten 167.000 Akademiker keinen Job.

Im Dezember hatten 167.000 Akademiker keinen Job.

(Foto: AP)

Die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen ist einem Zeitungsbericht zufolge 2009 im Zuge der Weltwirtschaftskrise so stark angestiegen wie seit Jahren nicht mehr. Im Dezember seien 11,3 Prozent mehr Akademiker arbeitslos gewesen als im Januar desselben Jahres, berichtete die "Welt" unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

In absoluten Zahlen bedeute dies einen Anstieg um 17.000 auf 167.000 beschäftigungslose Hochschulabsolventen, hieß es weiter. Es handle sich damit um den stärksten Anstieg seit dem Platzen der Dotcom-Blase. Während der Krise der New Economy war die Zahl arbeitsloser Hochschulabsolventen zwischen 2001 und 2002 von 180.000 auf 224.000 gestiegen, das ist ein Plus von fast 25 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit bei Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sank dem Bericht zufolge dagegen. Von 1,4 Millionen im vergangenen Januar sei diese auf 1,26 Millionen im Dezember, also um zehn Prozent gefallen.

"Die derzeitige Krise ist vor allem eine Krise der Exportnation Deutschland", sagte Klaus Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Betroffen seien Branchen, in denen viele Facharbeiter mit Hochschulabschluss beschäftigt seien, etwa die Elektro-, Metall- und Hochleistungstechnologie. Gleichzeitig mussten der Zeitung nach immer mehr Hochschulabsolventen direkt Hartz IV beantragen, weil sie keinen Job fanden. "Inzwischen gelten 60.000 Akademiker als arm", hieß es in dem Bericht.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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