Wirtschaft

Kein Weltmeister beim Shopping WM-Sieg beflügelt Kauflaune nicht

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(Foto: REUTERS)

Millionen feiern auf den Straßen den vierten WM-Stern für Fußball-Deutschland. Lust auf Konsum haben sie danach dennoch nicht. Das freut nur die Ökonomen.

Der gefeierte Gewinn des Weltmeistertitels bei der Fußball-WM in Brasilien hat in Deutschland nicht zu einem Shopping-Rausch geführt. Das Kauflaune-Barometer der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kann für August nur minimal um 0,1 Punkte auf 9,0 Zähler zulegen. Grund für den verhaltenen Anstieg ist aber nicht, dass die Deutschen keine Lust auf Konsum haben, sondern weil sich das Konsumklima ohnehin auf einem Hoch befindet. Volkswirte hatten deshalb vorausgesagt, dass der GfK-Index auf seinem Juli-Niveau von 8,9 Punkten bleiben würde.

"Damit scheint sich die Vermutung zu bestätigen, wonach die große Euphorie im Land durch den WM-Titel kaum Effekte auf die Konsumstimmung haben wird, da deren Niveau ohnehin bereits überaus hoch ist", heißt es bei den GfK-Forschern. Mit 9,1 Punkten war die Kauflaune zuletzt im Dezember 2006 auf dem heutigen Stand.

Geopolitische Krisen außen vor

Andererseits können ihr die schweren internationalen Krisen in Israel und der Ostukraine nichts anhaben. Die Konjunkturerwartungen präsentieren sich weiter in guter Verfassung. Mit einem Wert von aktuell 45,9 Punkten verliert der Indikator nur 0,3 Zähler und behauptet damit fast das Drei-Jahres-Hoch, das er im Vormonat erreichte. Noch positiver sind die Einkommenserwartungen. Noch nie seit der Wiedervereinigung waren die Menschen wieder so optimistisch, was ihre Verdienstaussichten angeht. Der Unterindikator legte im Juli mit einem Plus von 7,5 Punkten deutlich zu und klettert damit auf 54,7 Zähler.

Das mühsam erarbeitete Geld wollen die Deutschen nicht auf der Bank versauern lassen, sondern in die Geschäfte tragen, wenn die GfK-Umfrage richtig liegt. Die Anschaffungsneigung sank zwar leicht um 2,2 auf 51 Punkte, bleibt aber robust und festigt ihr überaus hohes Niveau. Die GfK warnt jedoch davor, dass sich eine Verschlimmerung der Lage in der Ukraine und mögliche harte Sanktionen gegen Russland auf die Stimmung legen könnten.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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