Nächste US-Bank mit Rekordgewinn Well Fargo verdient Milliarden
12.04.2013, 15:13 Uhr
Wells Fargo hat offenbar die Finanzkrise schon lange und weit hinter sich gelassen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
JP Morgan legt vor und Wells Fargo folgt auf dem Fuß: Die US-Bank erwirtschaftet im ersten Quartal einen Rekordgewinn. Besonders das Hypothekengeschäft läuft rund. An der Börse können Wells Fargo jedoch nicht begeistern.
Die wertvollste US-Bank Wells Fargo hat im ersten Vierteljahr 2013 den höchsten Quartalsgewinn in ihrer Unternehmensgeschichte eingefahren. Der Nettogewinn stieg um 22 Prozent auf 5,2 Mrd. Dollar, wie das Finanzinstitut mitteilte. Abzüglich Dividendenzahlungen lag der Überschuss bei etwa 4,9 Mrd. Dollar. Es ist das 13. Quartal in Folge, in dem die Bank ihren Gewinn je Aktie erhöhen konnte.
Das sei der "höchste Quartalsgewinn in der Geschichte" gewesen, erklärte Finanzchef Tim Sloan. Dem Haus kam vor allem zugute, dass die Kreditnehmer ihre Raten zuverlässiger zahlen. Damit sinken einerseits die Ausfälle, andererseits kann die Bank Rückstellungen auflösen und damit ihren Gewinn aufpäppeln.
Das eigentliche Hypothekengeschäft wirft angesichts der Minizinsen indes weniger ab. Die Erträge - die gesamten Einnahmen einer Bank - sanken um zwei Prozent auf 21,3 Mrd. Dollar.
Wells Fargo hatte 2008 in der Finanzkrise den Rivalen Wachovia übernommen und war damit zum größten Kreditgeber für Wohnimmobilien in den USA aufgestiegen. Zudem verfügt sie über das größte Filialnetz in den USA - noch vor JPMorgan Chase. Auch an der Börse hat Wells Fargo als wertvollste Bank die Nase vorn. Zu den Hauptaktionären zählt US-Starinvestor Warren Buffett.
Die Kalifornier betreiben vor allem klassisches Spar- und Kreditgeschäft. Was fehlt, ist ein breites Investmentbanking wie bei der Konkurrenz von der Wall Street. Wells Fargo ist deshalb für Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt weniger anfällig. Ein positiver Nebeneffekt: Die Bank hat kaum mit Skandalen zu kämpfen.
An der Börse zeigten sich Händler zufrieden mit den Zahlen. Mit 92 Cent Gewinn je Aktie hat der Finanzkonzern die Erwartung von 89 Cent übertroffen. Andere Kennziffern wie die Kernkapitalquote sind laut Händlern "in line" ausgefallen. Doch die Aktie kann davon nicht profitieren, der Titel liegt ein Prozent im Minus. "Auf dem derzeitigen Niveau kommt von den Zahlen kein Impuls für eine Fortsetzung der Hausse", so ein Marktteilnehmer. Ähnlich hatten sich Marktteilnehmer schon über die Zahlen von J.P. Morgan geäußert.
JPMorgan hat ebenfalls im ersten Quartal einen Rekordgewinn verkündet. Damit haben die US-Banken zum Jahresbeginn stark aufgetrumpft. Die Deutsche Bank legt ihre Zahlen am 30. April vor.
Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ/dpa