Wirtschaft

Liz Mohn wird auch geehrt Weltwirtschaftspreis vergeben

Jedes Jahr würdigt das Institut für Weltwirtschaft das Engagement für Marktwirtschaft und soziale Gerechtigkeit. In diesem Jahr hat sich unter anderem Bertelsmann-Erbin Liz Mohn den Preis verdient.

IfW-Präsident Snower (2. v.l) mit den Preisträgern Liz Mohn, Paul Krugman und Pascal Lamy. (v. l.n.r)

IfW-Präsident Snower (2. v.l) mit den Preisträgern Liz Mohn, Paul Krugman und Pascal Lamy. (v. l.n.r)

(Foto: dpa)

Bertelsmann-Erbin Liz Mohn, Nobelpreisträger Paul Krugman und der Generaldirektor der Welthandelsorganisation, Pascal Lamy, haben in Kiel den diesjährigen Weltwirtschaftlichen Preis entgegengenommen. Das Institut für Weltwirtschaft, IfW, würdigt mit dem Preis jährlich während der Kieler Woche je einen Politiker, Ökonomen und Unternehmer, die sich um die Marktwirtschaft und zugleich um soziale Gerechtigkeit verdient gemacht haben.

Die Preisträger hätten vorgelebt, wie eine Synthese aus wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Verantwortung gelingen könne, sagte IFW-Präsident Dennis Snower. Er setzte sich ebenso wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für wirksame Regeln auf den Finanzmärkten ein.

"Übertreibung zerstört alles"

Die Festansprache kam von Bundesfinanzminister Schäuble.

Die Festansprache kam von Bundesfinanzminister Schäuble.

(Foto: dpa)

"Freiheitliche Systeme brauchen Regeln und Begrenzungen", sagte Schäuble in seiner Festansprache. Die Philosophie der Deregulierung sei durch die Erfahrungen der letzten Jahre ein gutes Stück widerlegt worden. Wie Deregulierung übertrieben worden sei, könne aber auch Regulierung übertrieben werden. "Durch Übertreibung zerstören wir alles", sagte Schäuble. Er verteidigte den Kurs, im nächsten Jahr mit dem Herunterfahren des Haushaltsdefizits zu beginnen. Dies müsse zu einem erheblichen Teil über die Ausgaben geschehen. In Deutschland könne man nicht der Philosophie anhängen, die Schulden eines Tages durch höheres Wachstum zurückzuzahlen.

"Wohlstand und Gerechtigkeit brauchen Regeln", betonte IfW- Präsident Snower. Der Weltwirtschaftliche Preis solle anregen, Wege zu finden, mit marktwirtschaftlichem Handeln Wirtschaftswachstum zusammen mit sozialer Gerechtigkeit zu erlangen. Aus Sicht von WTO- Chef Lamy sorge Handel für mehr Wohlstand: "Deshalb tritt er dafür ein, Handelsbarrieren zu überwinden", sagte Snower. Die Unternehmerin Liz Mohn stehe auch ganz persönlich dafür, durch Wissensverbreitung und wirtschaftliche Tätigkeit den sozialen Zusammenhalt zu fördern. "Durch ihr soziales Engagement in zahlreichen Stiftungen und wohltätigen Organisationen sorgt sie dafür, dass sich die sozialen Rahmenbedingungen verbessern."

Den Wirtschafts-Nobelpreisträger Krugman würdigte Snower als "Fels in der Brandung internationaler ökonomischer Debatten". Unermüdlich fordere er Regeln ein, um die Wirtschaft in effizientere und gerechtere Bahnen zu lenken. "Er zeigt wissenschaftlich, dass solchen Regeln unterworfener Handel mehr Wohlstand für alle schaffen kann

Quelle: ntv.de, dpa

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