Die Piloten von British Airways (BA) sollen für weniger Geld mehr arbeiten. Damit sollen sie die Fluggesellschaft aus den roten Zahlen fliegen.

Falls die Sparziele erreicht werden, sollen sie im Gegenzug in zwei Jahren mit Aktien an dem Unternehmen beteiligt werden. Das sieht eine Vereinbarung der Pilotengewerkschaft Balpa mit der Airline vor. Auf diese Weise könne BA in den kommenden zwei Jahren 39 Mio. Pfund (46 Mio. Euro) einsparen. Außerdem sollen 78 Jobs gestrichen werden. Die 3200 Piloten sind eine Berufsgruppe der 40.000 BA-Beschäftigten, deren Chef in der vergangenen Woche zum Gehaltsverzicht aufgerufen hatte.

Die Vereinbarung sieht vor, dass Piloten 2,61 Prozent weniger Grundgehalt und ein Fünftel weniger Vergütung für ihre Flugstunden bekommen. Dadurch spare BA 16 Mio. Pfund. Weitere zehn Mio. Pfund kämen durch mehr Flugstunden und schnellere Abfertigung zustande. Wenn dieses Sparziel im Juni 2011 erreicht werde, erhielten die Piloten Aktien im Wert von insgesamt 13 Mio. Pfund.

Kampf um den Job

Die Pilotengewerkschaft hat die Vereinbarung als wegweisend bezeichnet. Sie sei auf der Basis einer Umfrage unter den BA-Piloten geschlossen worden. Diese haben demnach mehrheitlich zugestimmt, ihren Anteil an der Rettung des Luftfahrtriesen zu leisten.

Die britische Fluggesellschaft muss dringend sparen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 (31. März) fiel ein Rekordverlust vor Steuern von umgerechnet 470 Mio. Euro an. Im Mai sanken die Passagierzahlen um 7,3 Prozent. Ein "Kampf ums Überleben" stehe der Fluggesellschaft bevor, schrieb BA-Chef Willie Walsh in einer E-Mail an seine Mitarbeiter. Er hatte sie aufgefordert, eine Woche bis einen Monat umsonst oder gar nicht zu arbeiten.