Saab hängt weiter in der Luft Whitacre bleibt GM-Chef
25.01.2010, 18:47 UhrBei General Motors endet die Suche nach einer neuen Führungskraft mit einem wenig überraschenden Ergebnis: Verwaltungsratschef Ed Whitacre bleibt wie erwartet am Steuer des größten US-Automobilkonzerns sitzen.

Einer muss es ja schließlich machen: Ed Whitacre kennt keinen besseren Chef als sich selbst.
(Foto: dpa)
Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) bleibt unter Führung von Verwaltungsratschef Edward Whitacre. "Ich mache es für eine Weile", sagte Whitacre in Detroit. Er hatte das Amt des Konzernchefs im Dezember eigentlich nur kommissarisch übernommen. "In der vergangenen Wochen hat der Verwaltungsrat mich gefragt, ob ich Konzernchef bleiben will." Er habe Ja gesagt, so Whitacre.
Wie lange er nun die beiden Aufgaben zusammen wahrnehmen will, ließ Whitacre offen. Er bleibe so lange, wie es nötig sei, sagte Whitacre. Das könnten zwei, das könnten auch drei Jahre werden. "Wir haben nicht über eine bestimmte Zeit gesprochen."
Der Verwaltungsrat habe ihn zu diesem Schritt gebeten, da es die "beste und stabilste" Lösung für das Unternehmen sei. Zum Thema Saab sagte der Manager, GM habe weiter vor, die schwedische Tochter abzuwickeln. Es sei kein Verkauf bekanntzugeben, obwohl die Gespräche mit Spyker fortgeschritten waren. Weiter wollte sich Whitacre dazu nicht äußern.
Whitacre bestätigte zugleich Pläne, bis Juni die Regierungshilfen an die USA und Kanada zurückzuzahlen. Einen Börsengang stellte er in Aussicht, sobald die Marktbedingungen günstig seien.
Nach dem Abgang des früheren GM-Chefs Fritz Henderson hatte Whitacre Anfang Dezember das Amt des Konzernchefs kommissarisch übernommen. Er hält bei GM bereits den Posten des Verwaltungsratschefs inne.
Henderson musste sein Amt nach einem Zerwürfnis mit dem Verwaltungsrat aufgeben. Ein Streitpunkt war dabei auch die Zukunft von Opel. Henderson hatte sich für einen Verkauf des Rüsselsheimer Autobauers entschieden, den der Verwaltungsrat jedoch letztlich verhinderte.
Nach Hendersons Rücktritt nahm GM die Suche nach einem neuen Konzern-Chef auf. Anfang Januar hatte Whitacre auf die Frage nach einer eigenen Kandidatur für den Posten ausweichend geantwortet, es seien alle Möglichkeiten offen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts