Markenstreit ums kleine "m" Wird Schweden M&M-freie Zone?
09.06.2016, 18:47 Uhr
Die Glastür führt ins Produktionszentrum einer Schokoladenfabrik von Mars.
(Foto: REUTERS)
Schwedische M&M-Fans müssen tapfer sein. Denn mit dem Schoko-Genuss könnte ab 1. Juli Schluss sein. Schuld ist ein Produkt eines Konkurrenten, der mit dem gleichen kleinen Buchstaben wirbt. Schokohersteller Mars muss schnell eine Entscheidung treffen.
Die kunterbunten Schoko-Pillen mit dem kleinen "m" könnten schon bald aus schwedischen Regalen verschwinden. Ein Berufungsgericht des Landes entschied, dass der "M&M"-Hersteller Mars seine Schoko-Drops ab nächstem Monat nicht mehr in dem bekannten Design verkaufen darf. Grund ist, dass der Klein-Buchstabe "m" auf der bunten Zuckerhülle zu sehr dem Logo des Konkurrenten Marabou ähnelt.
Der Streit zwischen den beiden amerikanischen Schokoladen-Herstellern Mars und Marabou hat bereits eine lange Vorgeschichte. Laut schwedischen Medien gibt es eine alte Vereinbarung zwischen den beiden Konzernen. Mars soll sich verpflichtet haben, sein Produkt nicht in Schweden anzubieten. Ungeachtet dieser Übereinkunft enterte Mars 2009 aber offensichtlich doch den skandinavischen Markt. Der Eigentümer von Marabou, Mondelez, der auch mit einem kleinen "m" für sein Produkt wirbt, verklagte den Schoko-Riegel-Konzern daraufhin. Die Gerichte mehrerer Instanzen gaben dem Konzern Recht.
Der M&M-Hersteller Mars hat jetzt die Wahl: Er kann weiter prozessieren und vor den Obersten Gerichtshof des Landes ziehen. Oder er kann sich für ein anderes Logo entscheiden, zum Beispiel statt einem kleinen "m" den Großbuchstaben "M" auf sein Produkt drucken. Laut der Zeitung "Expressen" haben die Richter Mars diese Möglichkeit offen gelassen. Schweden wäre in dem Fall das einzige Land, das einen Großbuchstaben auf den Schoko-Drops hätte.
Das US-Familienunternehmen ist nach einem Ranking der "Lebensmittel Zeitung" weltweit der zweitgrößte Süßwarenhersteller, hinter dem amerikanischen Rivalen Mondelez, zu dem auch die bekannten Marken Cadbury und Roblerone gehören. Mondelez' Erdnüsse mit Schokoladenüberzug mit dem Namen "m" gibt es seit 1957 in Schweden.
Mars argumentiert, dass eine Verwechslung der beiden Produkte gar nicht möglich sei. Aufgrund des Gerichtsurteils müsse man die weiteren Schritte für die Marke in Schweden prüfen. In den USA gibt es M&M's bereits seit 1941. Die kunterbunten Perlen werden heute in über 100 Ländern verkauft. Schwedische Liebhaber haben jetzt bis Ende Monats Zeit, ihre Vorräte für den Notfall aufzustocken.
Quelle: ntv.de, ddi