Wirtschaft

Insolvenzverwalter optimistisch Woolworth kann hoffen

Ein starker Umsatzrückgang hatte das Unternehmen in die Knie gezwungen.

Ein starker Umsatzrückgang hatte das Unternehmen in die Knie gezwungen.

(Foto: Reuters)

Gut ein Jahr nach der Fast-Pleite von Woolworth Deutschland geht der Verkaufsprozess nach Angaben von Insolvenzverwalter Ottmar Hermann in die entscheidende Phase. "Wir stehen kurz vor dem Gipfel, sind aber noch nicht über den Berg", sagte Hermann.

Es sei gelungen, mehrere Verträge mit Bietern zu unterzeichnen, die eine Fortführung von Woolworth als Discounter ermöglichen sollten. Der Gläubigerausschuss habe den Verträgen bereits zugestimmt. Die erforderliche Zustimmung der Vermieter, insbesondere die des Finanzinvestors Cerberus als Hauptvermieter, stehe aber noch aus.

Das "Handelsblatt" hatte unter Berufung auf Insider berichtet, Cerberus wolle bei den potenziellen Erwerbern verbesserte Mietkonditionen durchsetzen. Durch diese Blockadehaltung drohe die Rettung der traditionsreichen Billigwarenhauskette zu scheitern. Wenn sich daran nichts ändere, müssten die verbliebenen 4500 Beschäftigten von Woolworth zum 30. Juni mit einer Kündigung rechnen.

161 Filialen sollen erhalten bleiben

Hermann widersprach dieser Darstellung vehement: "Von einer Blockadehaltung kann keine Rede sein", sagte er. Die Gespräche mit Cerberus verliefen "positiv" und "sehr konstruktiv": "Alle Parteien suchen nach einer Zukunftslösung." Nähere Angaben machte er unter Verweis auf eine Verschwiegenheitsvereinbarung nicht.

Die DWW Woolworth Deutschland GmbH & Co. KG hatte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit im April 2009 Insolvenzantrag gestellt. Viele der damals 311 Filialen wurden zwischenzeitlich verkauft, mehr als 100 davon allein an den Textildiscounter NKD und die Drogeriemarktkette Schlecker. 161 Filialen sollen unter der Marke Woolworth erhalten bleiben. Inzwischen schreibt die Kette erstmals seit Jahren wieder schwarze Zahlen. Die zwischen Insolvenzverwalter und Gläubigern vereinbarte Frist für die Käufersuche läuft zum Monatsende ab.

Quelle: ntv.de, dpa

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