Wirtschaft

Giftgemisch wirkt ZEW-Index sinkt kräftig

Die Börsenprofis sind derzeit in keiner guten Stimmung. Kein Wunder, denn von dies- und jenseits des Atlantiks kommen jeden Tag neue Hiobsbotschaften. Europas Schuldenkrise und die vor sich hin dümpelnde US-Wirtschaft wirken sich negativ auf das ZEW-Barometer aus. Der Indikator sackt auf das niedrigste Niveau seit Januar 2009.

Derzeit zu viele Probleme.

Derzeit zu viele Probleme.

(Foto: dapd)

Die Schuldenkrise in der Euro-Zone und Sorgen um die US-Wirtschaft drücken den Konjunkturoptimismus von Börsenprofis deutlich. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die nächsten sechs Monate sank im Juni auf minus 9,0 Punkte von plus 3,1 Zählern und damit das vierte Mal in Folge.

Der Indikator sackte damit auf das niedrigste Niveau seit Januar 2009. Experten hatten im Mittel einen Rückgang auf minus 2,0 Punkte erwartet. Die aktuelle Lage bewerteten die 290 befragten Investoren und Analysten deutlich besser. Allerdings gab es auch hier einen Rückgang auf 87,6 Zähler nach dem Rekordhoch von 91,5 Punkten im Mai.

Der Refinanzierungsbedarf Griechenlands habe den Blick der Finanzmärkte erneut auf die Schuldenkrise in einigen Euro-Ländern gelenkt, erklärte das ZEW. "Die Schwierigkeiten im Euroraum und die befürchtete Konjunkturabschwächung in den USA schlagen den Finanzmarktexperten offenbar aufs Gemüt", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Außerdem mehrten sich nach Auffassung der Finanzmarktexperten offenbar die Anzeichen, dass sich der Höhenflug der deutschen Wirtschaft in den nächsten Monaten abschwächen könnte.

Finanz-Turbulenzen belasten Aufschwung

Zuvor hatte der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz in der ARD betont, die Schuldenkrise um das von der Staatspleite bedrohte Griechenland dürfte sich kaum auf die deutsche Konjunktur auswirken. Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten wegen der Krise würden den Aufschwung allerdings belasten.

Franz traut der heimischen Wirtschaft 2011 ein Wachstum von drei Prozent oder mehr zu. Im zweiten Halbjahr werde sich die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung leicht abschwächen. Für 2012 sei daher nur noch mit einem Anziehen der Konjunktur um weitere zwei Prozent zu rechnen, sagte der ZEW-Chef.

Quelle: ntv.de, rts

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