Wirtschaft

Poker um Haldex ZF Friedrichshafen spielt "Alles oder Nichts"

Im Ringen um die Übernahme des schwedischen Lkw-Zulieferers Haldex macht ZF Friedrichshafen Druck. Konzernchef Sommer schließt eine Aufstockung der Offerte aus. Derweil fällt die Haldex-Aktie an der Stockholmer Börse.

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen setzt den Aktionären des schwedischen Lkw-Zulieferers Haldex die Pistole auf die Brust. Der Stiftungskonzern vom Bodensee werde sich nicht auf einen monatelangen Poker um den Hersteller von Bremsen und Federungssystemen einlassen, machte ZF-Chef Stefan Sommer in Stockholm klar.

An dem Angebot von 120 schwedischen Kronen je Haldex-Aktie werde sich bis zum Ablauf des Übernahmeangebots am 3. Oktober nichts mehr ändern. Wenn ZF nicht auf mehr als 50 Prozent der Anteile komme, sei die Offerte gescheitert. "Unter 50 sind wir raus", sagte Sommer. "Wir werden keinen langwierigen Bieterprozess führen, der am Ende schlecht für den Markt, schlecht für den Kunden und schlecht für die Leute bei Haldex ist."

Das Angebot von ZF liegt fünf Kronen unter der Konkurrenz-Offerte der Münchener Knorr-Bremse. Die Angebotsfrist läuft noch bis zum kommenden Montag. An der Stockholmer Börse zeigten Sommers Worte Wirkung: Haldex-Aktien fielen um 3,6 Prozent auf 121,50 Kronen, lagen damit aber immer noch über der ZF-Offerte.

Gegenwind in Schweden für Knorr

Der Verwaltungsrat von Haldex und die schwedischen Aktionärsschützer haben sich hinter ZF gestellt. Sie fürchten, dass Knorr nach der Übernahme Probleme mit den Kartellbehörden bekäme. Knorr-Bremse hat sich vorbehalten, sein Angebot in dem Fall zurückzuziehen. ZF hat dagegen bereits grünes Licht von den Wettbewerbshütern in Schweden.

ZF Friedrichshafen und Knorr-Bremse haben sich schon mit Aktienkäufen munitioniert. ZF-Chef Stefan Sommer bezifferte die Beteiligung an Haldex am Mittwoch auf 21,4 Prozent. Mehr habe man nicht erwerben können, räumte er ein. Knorr hatte in der vergangenen Woche 14,9 Prozent gemeldet. Die Offerte aus München läuft erst seit Dienstag und noch bis zum 5. Dezember.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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