Kampf um Haldex ZF überlässt Knorr-Bremse das Feld
30.11.2016, 18:45 UhrDer Autozulieferer ZF Friedrichshafen gibt im Ringen um den schwedischen Lkw-Bremsenspezialisten Haldex auf. Der Konzern vom Bodensee will sogar seine Haldex-Anteile an Mitbieter Knorr-Bremse verkaufen.
Im Kampf um den schwedischen Lkw-Bremsenspezialisten Haldex räumt der deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen vollständig das Feld. Das Unternehmen vom Bodensee kündigte überraschend an, seine gut 20-prozentige Haldex-Beteiligung an den Bieter Knorr-Bremse zu verkaufen.
Der Münchner Konzern vergrößert damit seine Chance, mit seiner Offerte mehr als 50 Prozent der Aktien einzusammeln und damit die Mindestannahmeschwelle zu überschreiten. Knorr will den Haldex-Aktionären 125 Euro je Anteilsschein zahlen.
Die Halex-Führung hatte zuletzt ihren Widerstand gegen eine Übernahme durch Knorr aufgegeben und den Aktionären eine Annahme der Offerte empfohlen. Als Voraussetzung nannte das Gremium aber, dass die Kartellbehörden der Übernahme zustimmten.
Denn nach Ansicht des Aufsichtsrates von Haldex besteht das Risiko von einschneidenden Auflagen der Wettbewerbsaufsicht, weil Haldex und Knorr direkte Konkurrenten sind. Knorr schlug den ZF-Konzern bereits als Bieter aus dem Feld, als dieser vergeblich versuchte, mehr als 50 Prozent der Aktien aufzukaufen.
Der schwedische Spezialist für Anhänger-Bremsen ist so umkämpft, weil die deutschen Autozulieferer um die führende Stellung als Anbieter von Bremssystemen für autonom fahrende Nutzfahrzeuge ringen. Das Angebot der Münchner, die bisher gut elf Prozent an Haldex besitzen, läuft noch bis 5. Dezember. Zum Preis von 125 Kronen je Aktie ist das Unternehmen mit umgerechnet rund 560 Millionen Euro bewertet.
Quelle: ntv.de, wne/rts