Zahlungsmoral ist ein Problem Zalando wächst wieder rot
15.10.2015, 03:11 Uhr
Das dritte Quartal kann sich umsatzseitig sehen lassen. Beim Ergebnis vor Steuern muss Zalando aber Abstriche machen und rutscht in die Verlustzone. Die Jahresprognosen werden entsprechend angepasst - die Kunden sind nicht unschuldig daran.
Der Online-Modehändler Zalando hat das vergangene Quartal mit einem deutlichen Umsatzschub, aber auch mit roten Zahlen abgeschlossen. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um 41 bis 43 Prozent auf bis zu 717 Millionen Euro zu, wie Zalando mitteilte. Nach vorläufigen Zahlen gab es jedoch einen bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 18 bis 32 Millionen Euro - nach einem Plus von 4 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Ein Grund seien "gezielte Wachstumsinvestitionen", hieß es. Das MDax-Unternehmen sei bereit, "kurzfristige Einbußen bei der Profitabilität in Kauf zu nehmen, um Wachstum zu beschleunigen und Marktanteile zu gewinnen", sagte Vorstand Rubin Ritter. Dazu hätten Investitionen in die Logistik sowie die Vermarktung von App-Downloads gehört. Zudem hätten Betrugsfälle aus dem ersten Halbjahr 2015 zu niedrigeren Einnahmen aus Inkasso-Forderungen als ursprünglich angenommen geführt, hieß es - "insgesamt in Höhe eines einstelligen Millionenbetrages".
Die Prognose für die Ebit-Marge im Gesamtjahr senkte Zalando daraufhin auf drei bis vier Prozent. Zuvor hatte Zalando 4,5 Prozent angestrebt. Der Grund seien höhere Marketingkosten.
Gleichzeitig hob das Unternehmen die Umsatzprognose an. 2015 sei nun mit einem Plus von 33 bis 35 Prozent zu rechnen, so der Online-Modehändler. Grund für die erneute Nachbesserung sei die Entwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres. Der Kundenzustrom habe zu einer Steigerung der Erlöse um 35 Prozent geführt.
Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts